Bericht der Polizei Furth im Wald / Bild: Archivbild
Furth im Wald. Musste die Polizeiinspektion (PI) Furth im Wald in den letzten Jahren eine leichte Steigerung bei der Gesamtzahl an Verkehrsunfällen registrieren, so wirkte sich im vergangenen Jahr 2020 die Corona-Pandemie auch auf das Unfallgeschehen aus. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ging relativ stark zurück, wobei die Anzahle der verletzten Personen allerdings anstieg. Drei Unfalltote sind zu beklagen. (Vorjahreszahlen in Klammern)
Eine im Großen und Ganzen zufriedenstellende Entwicklung im Verkehrsunfall-Geschehen kann die PI Furth im Wald[1] nach Auswertung der Statistik-Daten für das Jahr 2020 feststellen. Insgesamt wurden von den Beamten der PI Furth im Wald 449 (578) Verkehrsunfälle bearbeitet, was im Vergleich zum Jahr 2019 einen Rückgang von 129 Verkehrsunfällen bedeutet.
Bei 71 (64) Unfällen wurden 95 (85) Personen geschädigt. Wurden dabei im Jahr 2019 nur 6 Unfallbeteiligte als schwerverletzt[2] kategorisiert, so stieg diese Zahl leider um 10 auf insgesamt 16 an. Neben 78 (79) Leichtverletzten kamen im Jahr 2020 leider drei[3],[4],5 Verkehrsteilnehmer zu Tode, nachdem sich 2019 zwei tödliche Verkehrsunfälle ereignet hatten.
276 Fälle (393) wurden als so genannte Kleinunfälle registriert, d.h. dem Unfall lag ein geringfügiger Verkehrsverstoß zu Grunde. Der Anteil am gesamten Unfallaufkommen lag bei 71 %.
Die Anzahl der Wildunfälle ging auf 153 (205) zurück.
Im Jahresverlauf wurden 68 (96) Unfallfluchten zur Anzeige gebracht, von denen 23 (24), also gut ein Drittel, geklärt werden konnten. Bei diesen für die Geschädigten zumindest sehr ärgerlichen Delikten ist die Polizei oftmals auf die Mithilfe aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Die PI Furth im Wald bittet deshalb, entsprechende Wahrnehmungen umgehend der Polizei mitzuteilen.
Als häufigste Unfallursachen wurden Fehler beim Abbiegen, Wenden, Ein- und Ausfahren (80 Fälle) sowie ungenügender Sicherheitsabstand (75 Fälle) und falsche Straßenbenutzung (43 Fälle) registriert.
Während 2 (1) Unfallbeteiligter unter Einfluss von Drogen standen, wurden 7 (8) Verkehrsunfälle unter Alkoholeinwirkung verursacht, bei denen 5 Personen verletzt und 1 getötet wurden. Diese nicht zufriedenstellenden Zahlen sind für die PI Furth im Wald Anlass, zum Wohle der Verkehrssicherheit auch weiterhin das Augenmerk auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer zu legen. Die Polizei Furth im Wald appelliert in diesem Zusammenhang an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein aller Fahrzeugführerinnen und -führer, nur in nüchternem und verkehrstüchtigem Zustand am Straßenverkehr teilzunehmen. Die Konsequenzen sind im Entdeckungsfall drastisch, bei einem Unfall oftmals dramatisch!
Weitere Schwerpunkte bei der Verkehrsüberwachung werden im Jahr 2021 die Überwachung der Geschwindigkeit sowie ein Augenmerk auf die so genannten „schwächeren“ Verkehrsteilnehmer (Radfahrer, Senioren, Kinder) bilden. Gerade die immer beliebter werdenden E-Bikes und Pedelecs bilden hierbei eine wachsende Zielgruppe mit im Vergleich zu den konventionellen Radfahrern teilweise höherer Gefährdung.
Wenngleich nur in 21 (21) Fällen nicht angepasste Geschwindigkeit als Unfallursache festgestellt werden konnte, also in knapp 4 % aller Verkehrsunfälle, so sind hier überproportionale 15% an Verletzten und sogar ein Toter festzustellen. Zudem muss angefügt werden, dass eine zu hohe Geschwindigkeit auch bei vielen anderen Unfallereignissen mitverursachend ist. EPHK Kreitl: „Die PI Furth im Wald möchte durch geeignete Kontrollmaßnahmen den langfristigen Trend zur Reduktion von Geschwindigkeitsunfällen fortsetzen. Geschwindigkeitsmessungen werden neben dem Schwerpunkt B 20 auch an gefahrengeneigten Örtlichkeiten auf Staats-, Kreis- und Ortsstraßen stattfinden.“
Die geografische Analyse des Unfallgeschehens ergab keine Hinweise auf besonders unfallgefährdete Örtlichkeiten oder Gefahrenstellen.
PR Bauer: „Die vorliegenden Zahlen beschreiben einige positive Entwicklungen und erfreuliche Erkenntnisse. Das bisher Erreichte verpflichtet uns allerdings, auf darauf aufbauend weiterhin konsequent die Regeleinhaltung im Straßenverkehr zu überwachen, denn jedes Unfallopfer ist ein Opfer zu viel!“
Die Beamtinnen und Beamten der PI Furth im Wald stellten im abgelaufenen Jahr 107 (!) Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer fest, die unter dem Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln am Straßenverkehr teilgenommen hatten. Fünf Fahrer konnten vom Antritt der Fahrt abgehalten werden. Wie schon 2019 musste aufgrund Alkohol der Verlust eines Menschenlebens beklagt werden.
[1] Die PI Furth im Wald ist für die Gemeindebereiche von Furth im Wald, Neukirchen b.Hl. Blut, Eschlkam und Arnschwang zuständig.
[2] stationärer Verbleib in einem Krankenhaus
[3] 21.05.2020, Eschlkam, GVS Ritzenried – Holland, 35jähriger Verkehrsteilnehmer geriet auf Grund Alkoholeinfluss und nicht angepasster Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum.
[4] 08.03.2020, 28jährige Pkw-Lenkerin kam auf der GVS Lixenried – Ränkam in einer scharfen Rechtskurve von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen Baum.
5 06.02.2020, 81Jähriger war Beifahrer in einem Pkw auf der St 2161 bei Furth im Wald und musste nach einer
Kollision mit dem Hubschrauber in ein Klinikum geflogen werden, wo er später an den Folgen des VU verstarb