Lkr. AS. Der Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg werden ab 1. Januar 2021 als gemeinsames Netzwerk Gesundheitsregion plus zusammenarbeiten. Der Kreisausschuss des Landkreises Amberg-Sulzbach gab hierfür grünes Licht. Lediglich der Grünen-Kreisrat Peter Eckert stimmte gegen den Beschluss, er bemängelte die Personalkosten.
Diese liegen im kommenden Jahr bei bis zu 14 240 Euro für den Landkreis Amberg-Sulzbach. Sollte eine Anschlussförderung nicht erfolgen, würde sich der Anteil für den Landkreis Amberg-Sulzbach bei rund 40.000 Euro bewegen.
Kreisrat Dr. Martin Pöllath (FDP/FWS) dagegen erachtet die Gesundheitsregion plus als sehr sinnvoll. „Das Geld ist gut investiert“, so die Meinung des Mediziners. Freie Wähler-Kreisvorsitzender Peter Dotzler unterstützt ebenfalls das Projekt, interessierte sich aber auch für die Nachhaltigkeit. Es gebe keine Sicherheit dafür, dass die Förderung verlängert wird, erklärte Landrat Richard Reisinger. CSU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Lindner schlug deshalb vor, eine Weiterführung des Projekts von der Förderung abhängig zu machen und gegebenenfalls im Gremium neu zu entscheiden. Dies wurde in den Beschluss aufgenommen.
Landrat Richard Reisinger betonte zum Schluss, dass die Entscheidungshoheit für strategische Entscheidungen in Bezug auf das Kommunalunternehmen Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach von dem Beschluss des Kreisausschusses unberührt bleibt.
Frauenhaus für das Amberg-Sulzbacher Land
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) möchte ein Frauenhaus für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach mit insgesamt 5 Plätzen bauen. Dieses Vorhaben unterstützt der Landkreis Amberg-Sulzbach, der bislang im Verbund mit dem Nachbarlandkreis Schwandorf war. Von einem „charmanten Angebot des SkF“ und einer „Ideallösung“ sprach Landrat Richard Reisinger, der auch seinen Dank an Schwandorf für die bisherige Kooperation ausdrückte. „Die stehen jetzt ohne uns da“, so Reisinger, der diesbezüglich im Austausch mit seinem Schwandorfer Amtskollegen Thomas Ebeling stand.
Laut Verwaltungsdirektor Dr. Norbert Vogl sieht die landesweite Bedarfsplanung 11 Frauenhaus-Plätze für Amberg, Amberg-Sulzbach und Schwandorf vor. In Schwandorf wäre das nicht möglichgewesen, so der Jurist, deshalb sei man nun in der glücklichen Position, dass der SkF 5 Plätze anbieten könne. Dr. Vogl informierte die Kreisräte zudem darüber, dass die Stadt Amberg vor wenigen Wochen einen ähnlichen Beschluss bereits gefasst und damit ihre Zustimmung für ein Frauenhaus in Amberg unter Trägerschaft des SkF ausgedrückt habe. Nun zog der Kreisausschuss des Landkreises einstimmig nach.
Kreisausschuss pro gemeinsamer Koordinierungsstelle des Ausbildungsverbundes Pflege
Ebenfalls gemeinsame Sache machen Stadt und Landkreis bei einer gemeinsamen Koordinierungsstelle des Ausbildungsverbundes Pflege. Ab Januar soll diese Stelle für ein Jahr durch die Stadt Amberg besetzt werden. „Dieser Ausbildungsverbund ist mehr als sinnvoll“, sagte Landrat Richard Reisinger. Der Landkreis plane darüber hinaus einen weiteren Ausbildungsverbund in Richtung Franken. Das Gebiet sei ebenfalls Einzugsbereich unserer Krankenhäuser, so der Landkreischef. Es war ein ehrgeiziges Projekt, die generalistische Ausbildung von Kranken- und Altenpflege einzuführen, aber es ist gelungen, so das Fazit von Landrat Richard Reisinger. Das sahen auch die Kreisräte so. Sie stimmten einstimmig für die Einrichtung der Koordinierungsstelle des Ausbildungsverbundes Pflege.
Bericht des Landratsamtes Amberg-Sulzbach