Berichte des Landratsamtes Neustadt/Wn. / Bild: Archivbild
Noch bis einschließlich Samstag, 27. November gibt es im Landkreis Neustadt an der Waldnaab die Gelegenheit, Gartenabfälle zu den Grüngutcontainern und den Sammelplätzen zu bringen. Dann schließen die Sammelstellen und die Container werden abgezogen. Wann die Grüngutsammlung im nächsten Jahr wieder beginnt ist witterungsabhängig. Den genauen Zeitpunkt dafür kündigt das Landratsamt NEW recht-
zeitig an. In der Zwischenzeit dürfen an den Sammelplätzen keine Abfälle abgeladen werden.
Laub ist ein natürlicher Winterschutz für die Flora und Fauna. Einen Teil kann man daher auch liegen lassen, beispielsweise als Laubhaufen in einer Gartenecke. Das hat gleich mehrere Vorteile: Für Igel und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimaler Ort, die kalten Wintermonate zu überstehen. Das Laub isoliert und bietet somit einen Unterschlupf. Nach dem Winter wird das Laub von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt. Die Nährstoffe bleiben im Garten.
In der vergangenen Sammelperiode hat das Landratsamt die Anlieferung an den Grüngutannahmestellen überprüft. Dabei wurden vereinzelt Anlieferer angetroffen, die trotz ihrer Erklärung der Eigenkompostierung Laub und andere kompostierbare Abfälle bringen wollten. Mit der schriftlichen Angabe der Kompostierung geht aber eine Ermäßigung auf die Abfallgebühr einher, die nur gewährt werden kann, wenn Laub und Grasschnitt vollständig selbst kompostiert werden. Dann darf in die Gartenabfallcontainer lediglich sperriger Gartenabfall wie z.B. holziger Astschnitt eingeworfen werden. Das Landratsamt wird die Kontrollen weiterführen und bei Verstößen ein Bußgeld verhängen. Die Abfallberatung des Landkreises Neustadt a.d. Waldnaab gibt unter der Nummer (09602) 793530 weitere Auskünfte.
Nichtkastrierte Katzen bekommen bis zu dreimal im Jahr Nachwuchs, der sich bereits nach wenigen Monaten wieder fortpflanzen kann. So kann innerhalb kurzer Zeit eine Population geradewegs „explodieren“. Die wild lebenden Kätzchen verenden oft qualvoll an Krankheiten wie Katzenschnupfen, erfrieren, werden überfahren oder landen im Tierheim. Wenn sie die ersten Monate überleben, vermehren sie sich bald wieder
und werden so ein weiteres Glied in der unheilvollen Kette.
Diesen Kreislauf möchte der Landkreis Neustadt an der Waldnaab wirksam durchbrechen. Er unterstützt deshalb seit dem Frühjahr die Kastration von herrenlosen Katzen. Seitdem wurden bereits 49 Kater und 67 Katzen entsprechend tierärztlich behandelt und die dafür angefallenen fast 13.000 Euro vom Landkreis übernommen. Pro Kastration eines Katers werden bis zu 95 Euro an die Tierarztpraxis überwiesen, die etwas aufwändigere Operation einer weiblichen Katze kann bis zu 125 Euro kosten.
Diese Zahl repräsentiert nicht nur die enorme erreichte Verbesserung für die Lebensbedingungen vieler herrenloser Katzen im Landkreis. Außerdem zeigt es auch, wie viele Tierfreunde es im Landkreis gibt, die Großes leisten, bis diese Tiere erst in der Tierarztpraxis angekommen sind. „Diese Menschen verdienen große Achtung für die vielen Stunden ihrer Freizeit, die sie aus Mitgefühl investieren, um die notleidenden
Katzen zu beobachten, zu füttern, einzufangen, zu transportieren und in der Zeit nach der Operation liebevoll zu versorgen.“, so Dr. Corinna Kett vom Veterinäramt Neustadt/WN, die sich federführend um das Projekt einsetzt. Ihr großes Dankeschön geht auch an die unterstützenden Tierarztpraxen. Die wildlebenden Patienten, die oft mit Begleiterkrankungen und einem durch ihr hartes Leben geschwächten Immunsystem in die Praxis gebracht werden, bedürfen dann einer intensiveren Versorgung, als dies bei gesunden Patienten aus behüteter Umgebung der Fall wäre. Daneben richtet sich ihr Apell auch an alle Katzenhalter, alle Tiere mit Freigang – egal ob Kater oder Kätzin – unbedingt kastrieren zu lassen.
Der Kreisausschuss hatte im März auf Antrag der Kreistagsfraktion der Jungen Union (JU) beschlossen, für die Kastration wildlebender Katzen ein jährliches Budget von 8.500 Euro zur Verfügung zu stellen. Das Projekt wurde so rege genutzt, dass diese Mittel bereits im Sommer aufgebraucht waren. Um es nicht bereits im ersten Jahr abrupt wieder abreißen zu lassen, wurden die Mittel aufgestockt. Nun wurde erneut im Kreisausschuss darüber beraten, wie es weitergehen soll. Der Beschluss lautete, dass für das Projekt 12.500 Euro im nächsten Haushalt bereitgestellt werden.
An den beiden Mittelschulen Altenstadt a. d. Waldnaab und Pressath treten ab nächster Woche neue Streitschlichter ihren Dienst an. Ausgebildet wurden diese drei Tage lang unter der Leitung der beiden Sozialpädagoginnen des Landratsamtes Neustadt an der Waldnaab Laura Drechsler und Michaela Santl.
Seit vielen Jahren werden an der Mittelschule im Rahmen der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) Schülerinnen und Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Streitschlichter an unserer Schule wesentlich dazu beitragen, das Schulklima zu verbessern. Vor allem jüngere Schüler nutzen das Angebot, sich von ihren älteren Mitschülern in Konfliktsituationen helfen zu lassen. So können Konflikte ganz niedrigschwellig gelöst werden, bevor sie eskalieren.“, ist Michaela Santl, Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule Altenstadt/WN, überzeugt. Auch die Streitschlichter selbst profitieren von ihrer Ausbildung, indem sie soziale Kompetenzen und lebenspraktische Strategien zur Konfliktlösung erlernen. Außerdem werden sie später im Berufsleben einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Mitbewerbern haben.
Die diesjährige Streitschlichter–Ausbildung fand in Form eines Schullandheims in der Jugendherberge Burg Trausnitz statt. Es nahmen insgesamt 16 Jugendliche aus der 7. und 8. Jahrgangsstufe daran teil. Diese konnten sich freiwillig für das Ehrenamt melden und bewerben. In der dreitägigen Ausbildung lernten die Jugendlichen vor allem in Rollenspielen, wie sie unterschiedlichste Konfliktlösungen erarbeiten und demokra-tisch lösen.
„Mir hat besonders gefallen, dass wir uns zum Üben immer in 2er Gruppen aufgeteilt haben. So habe ich gelernt, mit anderen noch besser zusammen zu arbeiten. Außerdem hat es mir gut gefallen, dass die Ausbildung abwechslungsreich war. Besonders cool war, dass wir diese Rollenspiele gemacht haben. Ich habe mich dadurch mehr getraut, zu anderen zu sagen, als davor. Mir hat die Streitschlichter–Ausbildung sehr viel Spaß gemacht.“, erzählt die 8–Klässlerin Celina Fritsch begeistert. „Ich fand vieles sehr toll, unter anderem das spielerische Lernen. Es ist interessant, zu wissen, was man als Streitschlichter alles machen und beachten muss. Das ist schwerer als ich anfangs gedacht habe. Es waren drei wirklich schöne Tage und ich kann viele schöne Sachen in Erinnerung behalten.“ zieht Sina Kohl aus der 8. Klasse ihr Fazit.
Am Abend wartete jeweils eine Überraschung auf die Jugendlichen. So gab es am ersten Tag ein gemütliches Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows und am zweiten Abend eine geführte Fackelwanderung mit interessanten Geschichten aus dem Mittelalter.
Dank der finanziellen Unterstützung von „Neustadt lebt Demokratie“, dem Elternbeirat der Mittelschule Altenstadt und der Gemeinden Altenstadt/WN und Pressath, konnte die Streitschlichter–Ausbildung für die ehrenamtlich tätigen Schülerinnen und Schüler kostenlos angeboten werden.