Neumarkt. Das Landratsamt Neumarkt hat heute eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die sich um die Aufnahme und Unterbringung der Ukrainerinnen und Ukrainer kümmern wird, die wegen des Krieges aus ihrer Heimat fliehen müssen.
Die Koordinierungsstelle sucht dazu auch Wohnungen von privaten Vermietern und nimmt entsprechende Angebote unter Tel. 09181/470-1165 und per E-Mail wohnungsangebote-ukraine@landkreis-neumarkt.de entgegen. Gleichzeitig bereitet das Landratsamt auch geeignete Sammelunterkünfte vor, falls es zu einer Ankunft einer größeren Gruppe von Fliehenden kommt.
„Wir wollen alles tun, damit alle Menschen, die wegen des grausamen Krieges gegen die Ukraine aus ihrer Heimat fliehen müssen, bestmöglich bei uns untergebracht und versorgt werden können. Ich danke auch unseren Bürgerinnen und Bürgern für die große Welle der Hilfsbereitschaft und Unterstützung, die jetzt schon zu spüren ist“‘, so Landrat Willibald Gailler
Neumarkt. Das Kreisjugendamt Neumarkt i.d.OPf. sucht engagierte Menschen die bereit sind, Kinder die dauerhaft oder vorübergehend nicht bei ihren Eltern leben können, bei sich zuhause aufzunehmen, zu begleiten und zu erziehen.
Aus unterschiedlichen Gründen wie Überforderung, Krankheit, Suchtproblemen der Eltern bis hin zu Gewalt können Kinder oder Jugendliche mitunter nicht mehr in ihrer Familie bleiben. Die Pflegefamilie soll dann den Kindern die Möglichkeit und die Chance geben, in stabilen Strukturen aufzuwachsen, sich positiv zu entwickeln und ein geregeltes und glückliches Leben zu führen. Auch die übrigen Familienmitglieder können von den neuen Impulsen profitieren. Oft gelingt es, tragfähige Beziehungen in beide Richtungen aufzubauen.
Ein Pflegeverhältnis geht aber auch mit einigen Herausforderungen einher. Pflegeeltern sollten vor allem Verständnis, Geduld und Zeit aufbringen, denn die Pflegekinder erfahren einen großen Einschnitt in ihrem Leben, wenn sie auf unbestimmte Zeit nicht mehr bei ihren Eltern sein können. Oft haben die Kinder auch bereits negative Erfahrungen in ihrem Leben gemacht, die zusammen mit der Pflegefamilie aufgearbeitet werden müssen. Große Aufgeschlossenheit und Toleranz erfordert die Zusammenarbeit mit der Familie des Pflegekindes, denn diese soll im Leben der Pflegekinder trotz aller Schwierigkeiten weiter ihren Platz behalten. In der Regel wird die Rückkehr der jungen Menschen in ihre Familien angestrebt. Deshalb sollte die Pflegefamilie auch regelmäßige Kontakte der Kinder mit den Eltern unterstützen.
Eine spezielle Ausbildung der Menschen, die sich als Pflegeeltern bewerben, wird nicht vorausgesetzt. Erfahrung in der Erziehung eines Kindes sind erwünscht.
Während des Aufenthalts in der Pflegefamilie kommt das Jugendamt für den Unterhalt der Kinder auf.
Die Fachkräfte des Pflegekinderdienstes suchen sowohl Bereitschaftspflegefamilien für die kurzfristige Unterbringung als auch Pflegefamilien für langfristige Unterbringungen. Nähere Informationen gibt es beim Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes Neumarkt unter Tel. 09181/470-1348, -1475 oder -1332
Die Fachkräfte des Pflegekinderdienstes begleiten den gesamten Prozess der Vermittlung und betreuen bzw. begleiten die Pflegefamilie auch nach der Aufnahme des jungen Menschen weiter. Sie sorgen u.a. dafür, dass die für das Kreisjugendamt Neumarkt tätigen Pflegefamilien auch untereinander gut vernetzt sind und organisieren regelmäßige Treffen und Themenabende. Dabei können sich die Teilnehmer zu ihren Erfahrungen, Problemen und Lösungsansätzen austauschen, so dass auch hier positive Synergieeffekte genutzt werden können.
Neumarkt. Auch im Landkreis Neumarkt ist der Klimawandel bereits deutlich spürbar: Der (phänomenologische) Frühling kommt immer früher und im Frühjahr regnet es weniger, wohingegen die Extremwettereignisse im Sommer zunehmen. Von den Teilnehmern der ersten Online-Konferenz am 23. Februar zur Auseinandersetzung mit einer resilienten Entwicklung der LEADER-Region REGINA-Neumarkt, die für die Erarbeitung der neuen Entwicklungsstrategie notwendig ist, wurden Gefährdungen und Ansatzpunkte für die Land- und Forstwirtschaft, die mittelständischen Firmen und die Kommunen beleuchtet und der Vorsitzende der LEADER-Aktionsgruppe, Landrat Willibald Gailler lobte die engagierte Diskussion. Als entscheidender Schlüssel wurde „Bildung für Klimaschutz“ identifiziert, um in der neuen LEADER-Förderperiode 2023 – 2027 eine Antwort auf die Frage geben zu können: „Was können wir tun?“.
Aufgrund des hohen Anteils an Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen in der LEADER-Region spielt die Bearbeitung der Böden eine wichtige Rolle, um einen schnellen Oberflächenabfluss insbesondere bei verdichteten Böden zu verhindern und die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens insgesamt zu erhöhen, wurde als erster Aspekt aufgegriffen. „Das kann sich positiv auf das Grundwasser auswirken und auch dazu beitragen, die Belastung mit Nitrat und anderer Chemie zu reduzieren“, wurde erläutert. Ein weiteres Stichwort lautete „Schwammstadt“, ein Konzept, das ursprünglich für Städte entwickelt wurde, aber auch auf die Landschaft übertragen werden kann, um anfallendes Regenwasser lokal aufzunehmen und zu speichern, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten.
Dadurch sollen Überflutungen bei Starkregenereignissen vermieden werden. Auch Anpflanzungen von Hecken oder offene Gräben können sinnvoll sein, wurde ergänzt. Hinzu kommt, dass Böden enorme Kohlenstoffspeicher sind und es gibt bereits Initiativen von Landwirten zum Humusaufbau, der als C02-Ausgleich hergenommen und über eine Humusprämie sogar finanziell belohnt werden kann. Mit LEADER ist in Oberbayern vor Kurzem die Machbarkeitsstudie CO2-regio gefördert worden, die ein praxistaugliches Modell von Klimaschutzmaßnahmen wie Moorschutz, Humusaufbau und Aufforstung entwickelt. Weitere gute Beispiele sind die Interessengemeinschaft gesunder Boden, ein Klimawald, also ein klimaresistenter Mischwald, den die Stadt Karlstadt am Main anpflanzt oder der Blühpakt Bayern, der den Insekten ihre Lebensräume zurückgeben will.
In Bezug auf die hiesigen Firmen gab es von der Diskussionsrunde die Einschätzung, dass auch die Mittelständler beim Klimaschutz etwas tun wollen. „Die Klimakatastrophe ist eine Gefahr für die gesamte Weltwirtschaft“, wurde dazu ausgeführt und auf die steigenden Energiepreise aufmerksam gemacht. Als vorbildlich wurden die Neumarkter Lammsbräu und das Bauunternehmen Max Bögl erwähnt, das eine schwimmende PV-Anlage in einem Baggersee konzipiert hat.
Für die Kommunen geht es beispielsweise um begrünte Dächer, ökologische Bauweisen und eine Kleinklimaverbesserung im Innenbereich. „Entscheidend ist dabei, die Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz zu motivieren und miteinander zu reden“, konnte ein Bürgermeister aus seiner Erfahrung berichten. Aktuell wird in der Stadt Neumarkt ein Klimaanpassungskonzept erarbeitet, um dann konkrete Maßnahmen für einzelne „Klimatope“ umsetzen zu können. So werden Gebiete mit ähnlichen mikroklimatischen Ausprägungen genannt, in einer Stadt also zum Beispiel der Stadtkern, der Stadtrand, der Gewerbebereich oder Bahnanlagen. Die erste Klimawerkstatt mit den Bürgerinnen und Bürgern soll am 7. April stattfinden. Eine wichtige Grundlage für die Klimaschutzaktivitäten im Landkreis bildet das Klimaschutzkonzept und aktuell ist über das Klimaschutzmanagement der REGINA GmbH eine zentrale Webseite in Vorbereitung, die über den Ausbau der erneuerbaren Energien informieren will, wurde weiter vorgestellt. Außerdem soll noch eine Klimaschutz-Woche für den gesamten Landkreis stattfinden.
Das Thema Bildung wurde gegen Ende der 1. Online-Konferenz von einem Vertreter des Ostendorfer Gymnasiums angestoßen, der kurzfristig zur Online-Konferenz dazugekommen war und darüber berichten konnte, dass seine UNESCO-Projekt-Schule klimaneutral werden möchte und auf dem Schulgelände eine Klimamessstation einrichten will. Bildung für Klimaschutz passt gut zu LEADER, war die Einschätzung der Teilnehmer, auch weil damit die Vernetzungen und Partnerschaften zwischen den Kommunen, der Wirtschaft und engagierten Akteuren in der Region gestärkt werden können. Auch die beiden Kirchen und die Handwerksbetriebe aus der Region sollen eingebunden werden, wurde abschließend vorgeschlagen.
Die nächste Online-Konferenz findet am Mittwoch, den 9. März 2022 von 18:30 bis 20:00 Uhr zu den Themen Ressourcenschutz, Artenvielfalt und Kulturlandschaft statt. Auf dem LEADER-Blog https://leader-blog-regina.de/ kann man sich dafür anmelden und mit der Anmeldebestätigung bekommt man den Zugangslink für Zoom direkt zugeschickt.
Kontakt
LEADER-Team der REGINA Neumarkt
Ulrike und Jens Lilienbecker
Telefon 0 91 81 / 50 929 – 12 oder 0 97 63 / 93 00 492, Mobil 01 71 / 1 95 28 79
Mail leader@reginagmbh.de
https://smex-ctp.trendmicro.com:443/wis/clicktime/v1/query?url=www.lag%2dregina.de&umid=c17625e9-0320-4b62-8ce7-04059784779e&auth=a2863aeaa4cd278c966e2daa310fee48a2bf9ede-dcbb729179a272bbe7031ecfa8c45a24be5fd996
LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem innovative Projekte im ländlichen Raum gefördert werden. Zur LEADER-Region REGINA-Neumarkt gehören Berg, Berngau, Deining, Freystadt, Hohenfels, Lauterhofen, Lupburg, Mühlhausen, Neumarkt, Parsberg, Pilsach, Postbauer-Heng, Pyrbaum, Sengenthal, Seubersdorf und Velburg.
(Bericht: Landratsamt Neumarkt / Bild: Symbolbild)