Neumarkt. „Wir haben es zwei Jahre verschieben müssen, aber heuer wollen wir als Stadt mit ‚Elias‘ dieses großartige Jubiläumskonzert veranstalten“, zeigt sich Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann überzeugt. „Seit 2011 findet die Internationalen Meistersinger Akademie (IMA) nun schon in Neumarkt statt. Und da sie sich so erfolgreich entwickelt hat, wollten wir das zehnjährige Jubiläum auch entsprechend mit einem großen Event feiern. Allerdings kam uns Corona dazwischen und so hoffen wir auf dieses Jahr.“ Am 26. Juni 2022 um 17.00 Uhr wird nun im Münster St. Johannes das bekannte Werk „Elias“ von Felix Mendelssohn aufgeführt werden. Im Vordergrund stehen acht Solisten, alles ehemalige Teilnehmer der IMA in Neumarkt. Begleitet werden sie vom Münchner Rundfunkorchester und dem berühmten Chor des Bayerischen Rundfunks. Es werden über 150 Orchestermusiker und Sänger auf der Bühne sein, um diesem aufwühlenden, aber auch philosophischen Werk gerecht zu werden. Uraufgeführt wurde es zwar auf Englisch, aber Mendelssohn hat ebenso eine deutsche Fassung gefertigt, die in Neumarkt präsentiert wird. Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag, 30.5.2022 in der Tourist-Info oder unter www.neumarkt-ticket.de .
„Dieser Coup ist uns dankenswerterweise durch die Fürsprache des ehemaligen Kultusministers Bernd Sibler und von Finanzminister Albert Füracker gelungen“, erläutert die Leiterin des Kulturamtes der Stadt Barbara Leicht das Engagement des Rundfunkorchesters und des Chores des BR. Sie freue sich, dass damit ein hochkarätiges Konzert möglich wurde, das dem Anlass entspreche. Dabei habe sich sogar eine mehrfache Zusammenarbeit ergeben, denn der Bayerische Rundfunk nimmt die Gelegenheit wahr und präsentiert mit gleicher Besetzung zwei weitere Konzerte in München. Außerdem ist eine CD-Aufnahme für das Label des BR vorgesehen.
Die acht Sängerinnen und Sänger repräsentieren die seit Jahren herausragende Qualität und Internationalität der IMA in Neumarkt. Sie kommen aus sechs Nationen und sind inzwischen alle im Engagement an bedeutenden Opernhäusern wie Frankfurt, Berlin, München, Basel, Hannover und Wien. Ausgewählt für die Aufführung des „Elias“ hat sie die künstlerische Leiterin der IMA Prof. Dr. Edith Wiens. Sie hat in ihrer „reichen Konzerttätigkeit gerade zu diesem Werk eine große Liebe entwickelt“, wie sie sagt und erinnert sich an eine Aufführung in Notre Dame in Paris, mit José van Dam als Elias, zusammen mit Seiji Osawa als Dirigent und dem Orchester National de Paris. „Ohne Ausnahme hat dieses Werk die Menschen bewegt, wo es zur Aufführung kam“, bestätigt Prof. Wiens und ist deshalb so froh, „dem treuen Neumarkter Publikum dieses Zusammenwirken von Chor, Orchester und Solisten als Jubiläumsgeschenk zu präsentieren“.
Die Aufführung in Neumarkt ist dem guten Zusammenwirken vieler Beteiligter zu verdanken, wie OB Thumann betont: „Wir danken den beiden Ministern für ihren Einsatz sowie dem BR, dem Münchner Rundfunkorchester und dem Chor des BR für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung. Dass wir das Münster St. Johannes dafür nutzen dürfen, hat uns Domkapitular Stadtpfarrer Norbert Winner als Hausherr zugesichert, dem ich herzlich dafür danke. Wir als Stadt sind der Veranstalter, aber finanziell ermöglicht wird dieses großartige Konzerterlebnis auch durch eine sehr großzügige Spende vom Förderverein der IMA und ich danke stellvertretend dem Vorsitzenden Dr. Michael Janka dafür und für das insgesamt so positive Wirken zugunsten der IMA.“
Der Vorsitzende Dr. Janka erinnert an die Gründung des Fördervereins der IMA vor drei Jahren mit dem Ziel, einzelne Projekte der IMA finanziell zu unterstützen und dazu beizutragen, der IMA auch langfristig im kulturellen Leben der Stadt Neumarkt einen festen Platz zu sichern. Er ist überzeugt: „Dies ist unter den Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie und bei den vielen kleinen und großen Fragezeichen, welche diese Zeit nicht zuletzt für das kulturelle Leben einer Gesellschaft mit sich bringt, eine immer wichtigere Aufgabe. Umso mehr freut es uns, dieses ganz besondere Projekt zu unterstützen, welches durch seine herausragende Besetzung ein leuchtendes Highlight der diesjährigen IMA sein wird.“
Zum Weltgästeführertag 2022 wurden vergangenen Sonntag zwei Touren unter dem Motto „Mit Leib und Seele“ angeboten. Dabei haben die Neumarkter das neue Programm „Sonntagsführungen für jedermann 2022“ vorzustellen. Ab 3. April nehmen sie an vielen Sonntagen und teils auch an anderen Wochentagen wieder Neugierige mit auf die kurzweiligen Streifzüge durch ihre Stadt. Die „Sonntagsführungen für jedermann“ dauern meist etwa 90 Minuten und die Themenauswahl ist so bunt und vielfältig, dass Touristen wie Einheimische in dem umfangreichen Programm etwas Interessantes finden dürften. Das Spektrum reicht von vergnüglichen Schauspiel-Führungen über Spaziergänge zu Kunstwerken im öffentlichen Raum bis zur „prickelnden“ Silvesterführung.
Gleich der erste Termin am Sonntag, den 3. April dürfte ein echtes Highlight werden. „Das Ende einer Ära“ ist eine Führung im historischen Gewand mit dem „Pfalzgräflichen Gefolge“ und Neumarkts Stadtarchivar Dr. Frank Präger. Dabei gilt es, ein Rätsel zu lösen: Der politikmüde und erschöpfte Pfalzgraf Johann zieht zurück von Amberg in seine Residenz nach Neumarkt, doch sein Zustand bessert sich nicht, und so zieht er sich ins Kloster Kastl zurück. Die Unsicherheit greift um sich: Was ist los mit dem Stadtherrn?
Am 23. April gibt es „außer der Reihe“ eine Samstagsführung anlässlich des „Tags des Bieres“. Unter dem Motto „Das ewige flüssige Brot“ geht es um das mehr als 500 Jahre alte bayerische Reinheitsgebot und die Geschichte des Bierbrauens in Neumarkt. Im Anschluss an den Spaziergang führt der Senior-Chef der Neumarkter Glossnerbräu, Franz-Xaver Glossner, durch das Brauereimuseum. Auch auf eine Verkostung des „flüssigen Brotes“ darf man sich freuen.
Der Folgetag (24. April) ist „Tag des Baumes“. Aus diesem Anlass erzählt der frühere Stadtgärtner Georg Ziegler beim Rundgang Wissenswertes über den Stadtbaum und stellt besondere Bäume vor.
Am Maifeiertag (1. Mai), der ebenfalls auf einen Sonntag fällt, gibt es den beliebten Streifzug durch Neumarkts Altstadt mit Schauspieleinlagen der „Neumarkter „G’schichtswandler“ – bedeutende historische Ereignisse werden wieder lebendig.
Weiter geht es im Jahresprogramm mit Führungen auf den Spuren von Pfarrer Kneipp, zu den historischen Stätten jüdischer Vergangenheit oder einer abenteuerlichen Begegnung mit dem Türmer von St. Johannes. Auch eine spannende Wissensreise mit Mythen, Sagen und Legenden aus dem Mittelalter, eine kulinarische Stadtführung und ein Spaziergang zu „Kunst im öffentlichen Raum“ darf im ersten Halbjahr nicht fehlen. Nicht weniger abwechslungsreich ist das Programm der „Neumarkter Sonntagsführungen für jedermann“ auch in der zweiten Jahreshälfte.
Das komplette Programm der Sonntagsführungen 2022 für Einzelreisende umfasst über das ganze Jahr verteilt mehr als 20 kurzweilige Themenführungen, an denen jeder teilnehmen kann. Die Stadtspaziergänge beginnen jeweils um 13.30 Uhr, dauern meist rund 90 Minuten und die Teilnahme kostet sechs bis acht Euro. Gesamtprogramm und Anmeldung: Tourist Information, Telefon 09181/255-125 oder www.tourismus-neumarkt.de/sonntagsfuehrungen .
(Berichte: Stadt Neumarkt / Bild: A. Salzmann)