Amberg/Weiden. Ohne Energie geht nichts! Kein Smartphone, kein Internet, kein Kühlschrank, kein Auto, keine Produktion, ja nicht einmal die Toilettenspülung. Aber wo kommt sie her, die Energie für unser alltägliches Leben, unsere Wirtschaft und als Garant unseres Wohlstands?
Die Quellen sind derzeit noch immer hauptsächlich fossile Energien wie Öl, Kohle, Gas. Das kann aber so nicht bleiben. Denn erstens sind die Vorräte begrenzt und zweitens befeuert dies maßgeblich den Klimawandel. Die Erzeugung für unseren gigantischen Energiebedarf ist der mit Abstand größte Verursacher von CO2-Emissionen weltweit. Das erforderliche Umdenken hat eingesetzt, das Handeln stolpert hinterher, viele Hürden müssen überwunden werden, technische Innovationen sind erforderlich.
Seit ihrer Gründung zählt die nachhaltige Energieversorgung, insbesondere Erneuerbaren Energien, sowie die Steigerung der Energieeffizienz zu den Kernarbeitsgebieten und Kernkompetenzen der OTH Amberg-Weiden. In den Bachelorstudiengängen „Bio- und Umweltverfahrenstechnik“ und „Energietechnik, Energieeffizienz und Klimaschutz“ und im Masterstudiengang „Umwelttechnologie“ lernen Studierende praxisnah und am Puls der Zeit das Know-how über umweltfreundliche und nachhaltige Technologien, nachhaltige Energiegewinnung und effektivere Energienutzung.
Einen genaueren Einblick in die angewandte Forschung und in die Energie der Zukunft gibt die neue Online-Veranstaltungsreihe „Energy for future“. In den kommenden sechs Wochen stellen immer dienstags ab 17 Uhr Professoren und wissenschaftliche MitarbeiterInnen ihr Lehr- und Forschungsgebiet vor.
Den Auftakt macht am 16. Juni um 17 Uhr M.Eng. Larissa Köster mit ihrem Vortrag „Energy for Future – Die Energiewende einfach erklärt“. Was bedeutet eigentlich Energiewende und warum ist sie so wichtig für uns? Der Vortrag gibt einen Einblick darauf, wie Erneuerbaren Energien in Systemlösungen kombiniert werden können, um die entscheidendste Aufgabe unserer Zeit zu bewältigen. Prof. Frank Späte wird für anschließende Fragen ebenfalls zur Verfügung stehen.
Am 23. Juni um 17 Uhr geht es um den Wind. Prof. Dr.-Ing. Stefan Beer referiert über „Kleinwindanlagen im Focus der Angewandten Forschung“. Kleinwindanlagen (bis 10 kW elektrische Leistung) können aufgrund ihrer geringen Höhe nahe am Verbraucher aufgestellt werden. Sie können entweder direkt in das elektrische Netz einspeisen oder elektrische Energiespeicher aufladen. Beim Design steht insbesondere die Kosten/Nutzen-Relation im Vordergrund. Auch sehr wichtig ist, dass von den Anlagen möglichst geringe Lärmemissionen ausgehen. Ein Forschungsprojekt, das hauptsächlich von Studierenden getragen wird, wird in dem Online-Vortrag vorgestellt und erste Ergebnisse werden diskutiert.
„Gebäude im (Klima)-Wandel!“ stehen am 30. Juni um 17 Uhr im Mittelpunkt. Wir verbringen rund 80 – 90 % unseres Lebens in Gebäuden. Etwa 40 % unseres gesamten Energiebedarfs fließt in Gebäude, wodurch sie ca. 36 % aller CO2-Emissionen verursachen. Wenn man sich mit Energie und Klimaschutz beschäftigt, ist es daher unabdingbar, sich damit auseinander zu setzen, wie wir den Energiebedarf unserer Gebäude senken können. Prof. Frank Späte wird anhand praktischer Vorführungen zeigen, wie zum Beispiel energetische Schwachstellen in Gebäuden aufgespürt werden können.
Am 7. Juli um 17 Uhr dreht sich alles um „Sonne, Wind und Wasserstoff!“ mit Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch: Power to Gas, Elektrolyse, Wasserstoff, KWK, Sektorkopplung! Für die Energiewende braucht es viele Innovationen. In einer virtuellen 360°-Video-Tour kann eine ganz reale Anlage hautnah erlebt werden. Darin wird Strom aus Erneuerbaren Energien in Wasserstoff umgewandelt. Dieses brennbare Gas wird gespeichert, als Erdgas-Ersatz verwendet oder in einem Blockheizkraftwerk in Wärme und Strom rückgewandelt. Und schon befinden wir uns mitten in der Sektorkopplung und den 3 Bausteinen der Energiewende: Energie sparen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien.
„Verbrennungsmotoren und Klimaschutz – ein Widerspruch?“ NEIN!
Richtig abgestimmt auf Brennstoffe ohne fossilen Kohlenstoff bieten Motoren die Möglichkeit,
sowohl die Energiewende zu stabilisieren, als auch die Mobilität ohne zusätzliche individuelle Investitionskosten zu sichern. Neugierig wie das gehen soll? Antworten gibt Prof. Dr.-Ing. Marco Taschek am 14. Juli um 17 Uhr.
Den Abschluss der Online-Veranstaltungsreihe macht am 21. Juli um 17 Uhr Prof. Dr.-Ing. Andreas P. Weiß mit seinem Vortrag „Mit Kleinstturbinen die Energiewende vor Ort umsetzen!“ Prof. Dr. Weiß ist der „Turbo-Prof“ der OTH Amberg-Weiden, sein Lehrgebiet sind Turbomaschinen. Turbomaschinen sind Pumpen, Verdichter und Turbinen, die weit verbreitet in der Energie-, Verfahrens- oder auch Produktionstechnik eingesetzt werden. Im Rahmen der angewandten Forschung entwickelt Prof. Dr. Weiß zusammen mit Studierenden Kleinstturbinen, um die Abwärme von Industriebetrieben, von Motoren zu nutzen oder auch für die Wasserkraft. Dieses Arbeitsgebiet stellt er in seinem Labor anhand einiger Experimente und Exponate vor und steht für Fragen zur Verfügung.
Alle Termine der Online-Reihe „Energy for Future“ und den Link zu den Online-Veranstaltungen finden Sie auf der Website der OTH Amberg-Weiden unter www.oth-aw.de/energyforfuture
Bericht: OTH Amberg-Weiden