Bericht und Bild: OTH Regensburg

Regensburg.  Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) hat sich erneut am bundesweiten Diversity-Tag der Charta der Vielfalt e.V. beteiligt. Dieses Mal lag der Fokus auf der Vielfalt der Professor*innen.

Unter dem Titel „Beruf und Berufung – Professor*innen geben Einblicke in ihren vielfältigen Berufsalltag“ lud die OTH Regensburg Interessierte zu einer virtuellen Veranstaltung ein, sich über die Karrieremöglichkeiten als Professor*in an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu informieren. Dabei wurde insbesondere aufgezeigt, warum ein Wechsel aus der Wirtschaft in den öffentlichen Dienst und in die Wissenschaft eine attraktive berufliche Perspektive darstellt.

In ihrem Impulsvortrag mit dem Titel „Anforderungen damals und heute“ gewährte Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard, Frauenbeauftragte der OTH Regensburg, den knapp 90 Teilnehmer*innen Einblicke in die Entwicklung der Hochschule: „Als ich 1992 an die Hochschule kam, gab es noch Fachbereiche, keine Fakultäten. Die Unterrichtsmedien waren Tafel, Kreide und der gute alte Overhead-Projektor“.

Dr. Süß-Gebhard, die als Professorin für Mathematik an die Hochschule berufen wurde, erzählte wie aus den ca. 6000 Studenten von damals mehr als 11000 Student*innen geworden seien. „Ich war die einzige Frau im MINT-Bereich und somit auch direkt Frauenbeauftragte am Fachbereich Allgemeinwissenschaften. Heute sind es schon ein paar Professorinnen mehr, aber immer noch zu wenige“, so Prof. Süß-Gebhard, die sich seit 2009 als Hochschulfrauenbeauftragte für Gleichstellung an der OTH Regensburg einsetzt.

Damals wie heute stehe die Lehre im Mittelpunkt, seit 2006 sei zudem die Forschung ein fester Bestandteil der Hochschulen geworden. Verändert habe sich jedoch die Art der Lehre: neben fachlichen werden auch verstärkt persönliche Kompetenzen vermittelt. Durch die Einführung der Masterstudiengänge habe sich zudem das Kompetenzniveau insgesamt erhöht. „Heute können wir auf eine tolle Entwicklung der OTH Regensburg zurückblicken und ich habe es noch keinen Tag bereut, an der Hochschule tätig zu sein und sie mitzugestalten“, endete Prof. Süß-Gebhard ihren Vortrag.

 

In einem Podiumsgespräch kamen Professor*innen aller acht Fakultäten der OTH Regensburg zu Wort und sprachen über ihren Weg zur Professur sowie die vielfältigen Aufgaben in ihrem Berufsalltag. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Markus Bresinsky, Professor für Internationale Politik und Sozialwissenschaften. Schwerpunktthemen waren die Voraussetzungen für eine Professur sowie die Beweggründe aus der Wirtschaft in den öffentlichen Dienst und in die Wissenschaft zu wechseln.

Neben den vielfältigen persönlichen Werdegängen waren sich jedoch alle in einem Punkt einig: man sollte mit viel Motivation und Herzblut bei der Sache sein. Eine Professur sei nicht nur ein Beruf, sondern vielmehr eine Berufung, insbesondere der Umgang mit den Studierenden sei eine Kompetenz, die dabei unabdingbar ist. Interessierte hatten danach die Gelegenheit, Fragen an die Professor*innen zu stellen.

Als Ausblick zeigte Prof. Süß-Gebhard die Chancen auf eine Professur sowie die verschiedenen Möglichkeiten und Förderangebote auf: beispielsweise eine kooperative Promotion in einem BayWISS-Verbundkolleg, die besondere Förderung von Frauen durch die Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen (LaKoF Bayern) oder das Informationsangebot des Hochschullehrerbunds.

„Die Chancen stehen zurzeit sehr gut, denn durch die Hightech Agenda Bayern sind mehr als 1000 neue Professuren zu besetzen, einige davon an der OTH Regensburg“, animierte Prof. Dr. Süß-Gebhard die Interessierten über diese berufliche Möglichkeit nachzudenken.

Aktuell ausgeschriebene Professuren an der OTH Regensburg sind einsehbar unter www.oth-regensburg.de/jobs.