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Selbsthilfetag

Nach dem ersten Selbsthilfetag 2019 in Neustadt/WN kehrt der Selbsthilfetag jetzt wieder turnusgemäß in den Landkreis zurück, nachdem er nach der Coronapause 2022 in der Stadt Weiden und 2023 im Landkreis Tirschenreuth zu Gast war.

Von 13 bis 16 Uhr stellen die Selbsthilfegruppen ihre Themen vor, beteiligen sich mit Aktionen am Geschehen und informieren Betroffene, deren Familienangehörige und sonstige Interessierte.

„Niederschwellig“ ist der Zugang zu den Informationen, man kann sich am Markt umschauen und zusätzlich Infos von den verschiedenen Selbsthilfegruppen bekommen zur Selbsthilfe bei körperlichen und seelischen Erkrankungen, sowie im sozialen Bereich. Auch die Selbsthilfekontaktstelle ist vertreten und berät u.a. wie man eine Selbsthilfegruppe gründet oder wie man die richtige Gruppe für sich findet.

Natürlich werden an diesem Nachmittag einige kreative, informative und unterhaltsame Aktionen stattfinden.

Teilnehmende Gruppen (alphabetisch sortiert) :

SHG Adipositas

SHG AA TIR + Waldsassen

SHG Aktiv gegen Mediensucht

SHG Boderline

SHG CED chron. entzuündliche Darmerkrankung

SHG Depression

SHG Freundeskreis Neustadt/WN

SHG Großeltern Nordoberpfalz

SHG ILCO

SHG Leben ohne SUCHT

SHG Narcotics Anonymous – NA

SHG Neurodermitis

SHG Schlaganfall

SHG SehnSUCHT

Teilnehmende aus dem Gesundheits- und Sozialwesen:

Dornrose e.V. – Fach- und Beratungsstelle bei sexualisierter Gewalt und Frauennotruf

Frauenhaus

Gesundheitsregion plus

Hospiz- und Palliativnetzwerk

Rosenapotheke Vohenstrauß

SEKO – Selbsthilfekontaktstelle Nordoberpfalz

Werkhof

AUSFÜHRLICHE INFOS ZUR SELBSTHILFE

SELBSTHILFE HILFT SICH SELBST

Selbsthilfetag

Bayernweit nehmen fast eine halbe Million Menschen an Selbsthilfegruppen teil, es gibt Gruppen zu ca. 1200 verschiedenen Themen.

In der Nordoberpfalz, das ist der Landkreis Neustadt/WN, die Stadt Weiden und der Landkreis Tirschenreuth, sind in über 130 Selbsthilfegruppen Betroffene organisiert, die Themenpalette reicht von A wie Angst bis Z wie Zöliakie.

Selbsthilfegruppen unterstützen Betroffene „auf Augenhöhe“, denn Hilfesuchende und Selbsthilfe-Aktive haben eines gemeinsam: Ihre Erkrankung. Sie alle kennen den Weg von der Diagnose bis hin zur überstandenen Operation und/oder zur Therapie. Sie alle kennen die Höhen und Tiefen als Betroffene:r und – im günstigsten Fall – den Weg bis zur Heilung.

Oft ist es den Teilnehmer:innen leichter, in der Gruppe über ihre Probleme zu sprechen, als zu Hause in der Familie. Denn die Familie ist mit einem erkrankten Familienmitglied belastet genug, man will nicht noch mehr Sorgen verursachen. Und dabei ist das Reden ein Stück Befreiung, ein Stück Begreifen und Umsetzen von ärztlichen und therapeutisch empfohlenen Maßnahmen.

Das Verständnis für die eigene Krankheit erhöht die Therapietreue. Mitglieder von Selbsthilfegruppen haben einen reichen Erfahugsschatz, der sich – über die Jahre hinweg – durchaus zum Spezialistentum entwickeln kann. Je besser man über die Krankheit Bescheid weiß, desto besser kann man mit Fachleuten sprechen und wird „auf Augenhöhe“ wahrgenommen.

Viele Menschen müssen mit chronischen körperlichen Krankheiten leben. Die Selbsthilfegruppe unterstützt mit wöchentlichen Treffen, mit Fachwissen, organisiert Fachvorträge, Seminare und Fortbildungen zum Thema.

Menschen mit seelischen Erkrankungen haben zudem oft auch mit Einsamkeit zu kämpfen. Denn wer psychisch krank ist, will das in den seltensten Fällen „an die große Glocke hängen“. Und igelt sich daheim ein. Hier einen Ausweg zu finden, das erleichtert die Mitgliedschaft in einer Selbsthilfegruppe.

Denn neben aller Fachlichkeit zählt auch die Lebensfreude zum Gewinn in einer Gruppe. Gesellschaftliche Veranstaltungen, Jubiläen, Jahreskreisfeste, Tagesausflüge, bis hin zu organisierten Urlaubsfahrten erleichtern den Betroffenen die Teilhabe am Leben.

Selbsthilfe stellt nicht die Krankheit in den Mittelpunkt des Lebens, sondern das Leben.

Selbsthilfe heißt: JA sagen zum Leben.

Die Freude an der Gemeinschaft, am gemeinsamen Tun, am Kontakt zu anderen Betroffenen und Interessierten sowie die gegenseiteige Unterstützung und Hilfe schürt täglich die Freude am Leben und an der Gruppe.

Selbsthilfe-Aktive sind mutig und packen ihr Leben an. So, wie es ist. Und sie helfen anderen dabei, dies ebenso zu tun. Wohl deshalb „funktioniert“ die Selbsthilfe so gut, obwohl alle ehrenamtlich arbeiten.

Selbsthilfekontaktstellen unterstützen die Gruppen in ihrer Arbeit und beraten bei Gruppengründungen, bei Krisen und helfen Anfragenden beim Finden der richtigen Gruppe in der Region

Selbsthilfekontaktstellen fördern auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und in Fachkreisen wie Kliniken, Ärzt:innen, Apotheker:innen, u.v.a. für das Thema „Selbsthilfe“ ; in Zusammenarbeit mit den regionalen und überregionalen Medien ermöglichen sie potentiell Betroffenen Zugang zu Informationen und passenden Selbsthilfegruppen.

In der Wahrnehhmung der Öffentlichkeit ist das Thema noch stark unterrepräsentiert. Solange man gesund und fit ist, beschäftigt man sich üblicherweise weniger mit Hilfsmöglichkeiten. Wenn es dann aber anders ist, ist guter Rat oft nicht schnell genug zu finden. Das soll sich ändern.

Die Teilnahme der SEKO an den „Wochen der seelischen Gesundheit“ im Herbst, der Spaziergang „walk+talk“ für Leute, die wenig Kontakt haben und/oder neu in der Stadt sind (jeden Dienstag um 13.30 Uhr) sind nur zwei Beispiele dafür, wie dies gelingen kann.

Noch in diesem Jahr wird ein „Wegweiser“ erscheinen, ein gedrucktes Heft mit allen bestehnden Selbsthilfegruppen in der Region, mit weiteren Stellen der Beratung und Hilfe in der Stadt Weiden und in den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth, sowie einem Leitfaden zur Gruppengründung.

KONTAKT UND INFO

Selbsthilfekontaktstelle Nordoberpfalz

Diakonisches Werk Weiden e.V.

Telefon: 0961 / 389 31 63

Sebastianstr. 18, 3. OG, Zimmer 303

92637 Weiden

Mo + Mi + Do: 10 – 14 Uhr | Di: 12 – 18 Uhr