Pegnitz/Regensburg/Weiden. Ganz schön was los ist am Samstag bei der Regionalkonferenz Nord des Bayerischen Tennis-Verbands (BTV) im mittelfränkischen Röthenbach an der Pegnitz gewesen. Regionalvorsitzender Walter Haun stimmte die zirka 120 Vereinsvertreter auf die bevorstehende Tennissaison ein und sprach dabei auch über die jüngste Strukturreform.
„Wir sind ganz schön groß geworden“, sagte er mit Blick auf eine Übersichtskarte, die die ehemaligen Tennisbezirke Mittelfranken, Unterfranken und Oberfranken sowie die Oberpfalz zeigte und zu einer Einheit hat werden lassen. 4.600 Mannschaften galt es für den Sommer 2022 einzuteilen, dabei waren die Gedanken der Verantwortlichen aber nicht ausschließlich beim Sport.
„Natürlich besorgen auch uns die aktuellen Entwicklungen rund um die Ukraine“, sagte Haun, der daher auf die Spendenaktionen „Bündnis Entwicklung Hilfe“ und „Aktion Deutschland Hilft“ hinwies, für welche sich der BTV gemeinsam mit dem Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) und der Bayerischen Sportjugend (BSJ) starkmacht.
Nach einer Ehrung der langjährigen Verbandsfunktionäre Lore Jahn und Rüdiger Gardt ging es an die Berichte der Vorstandsmitglieder. Johannes Deppisch, in der Region Nord verantwortlich für die Vereinsberatung, Ausbildung und Entwicklung, fokussierte sich in seinem Vortrag auf die neu eingeführten Landkreis-Beauftragten. 15 Landkreise im Norden seien bereits besetzt, 16 noch offen.
„Wer dazukommen möchte, kann gerne auf mich zukommen“, richtete er einladende Worte an die Anwesenden. Die Landkreis-Beauftragten sollen als wichtige Ansprechpartner in den Landkreisen fungieren und gegebenenfalls Hilfestellungen geben sowie allgemeine Fragen des Vereinslebens klären. Auch das Thema Jugendarbeit sei hier ein wichtiges, so Deppisch. Er richtete noch einen Appell an die Vereine, sich für die Trainerausbildung einzusetzen („Diese fehlen uns an allen Ecken und Enden!“) und wies auf wichtige Angebote des BTV wie die Talentinos, das Fast-Learning oder die Vereinsberatung hin.
Genau in Letztere gab Lars Haack wichtige Einblicke. Die Bitte des Vereinsberaters an die Anwesenden: „Seien Sie kreativ, um neue Mitglieder anzusprechen!“ Eine nette Wanderung unter Vereinsmitgliedern könne genauso wertvoll sein wie eine gemeinsame Rodeltour oder ein buntes Ferienprogramm. Am Beispiel des schwäbischen Dorfvereins TC Adelsried und des städtisch geprägten Clubs DJK Ingolstadt zeigte er auf, wie man über Jahre hinweg eine stetige Mitgliedergewinnung erzielen kann. Auch digitale Angebote seien hier sinnvoll.
Stefan Conrad, zuständig für Talentsuche und Talentförderung, stellte im Anschluss ein breit angelegtes Jugend-Turniersystem vor, bei dem nicht nur die absolute sportliche Spitze, sondern auch die Breite der Jugendspieler berücksichtigt werden und besser zum Zug soll. Einen wichtigen Veranstaltungshinweis hatte er auch noch im Gepäck: Vom 3. bis 6. Juni finden in Fürth die Nordbayerischen Jugendmeisterschaften statt. Zwei weitere Regionalturniere sind in Nürnberg und Bayreuth geplant.
Den nächsten Bericht legte dann Robert Engel vor. Der Sportvorstand der Region Nordbayern sprach über die Herausforderungen der Ligeneinteilung: „Hier waren einige Telefonate zu führen.“ Am Ende sei aber, so glaube er, ein gutes Ergebnis herausgekommen. Die vergangene Winterrunde habe mit 1.140 Teams trotz Corona gut funktioniert, dabei habe es kaum Absagen gegeben.
Mit Blick auf die Medenrunde 2022 waren 4.597 Mannschaften einzuteilen – und zwar in die neue regionale Struktur, bei der die ehemaligen Bezirksgrenzen wegfallen sollen. „Für niemanden geht es so weiter wie bisher – jeder muss sich ein bisschen umstellen“, betonte er. Was das unter anderem bedeutete: Engel musste im Zuge der Ligeneinteilung mehr als 1.000 Telefonate führen und Mails beantworten – eine unglaubliche Leistung im Ehrenamt! Der Regionalmeisterschaften für die Aktiven sollten übrigens vom 5. bis 8. Mai beim TC Postkeller Weiden stattfinden.
In der abschließenden Fragerunde gab das Vorstandsteam noch Auskunft zu Teamstärken beispielsweise bei den Herren 55 und 60 und zur Sinnhaftigkeit der Spielberichtsbögen im digitalen Zeitalter.
(Bericht und Bild: Stephan Landgraf)