Erkundungstour durch die medizinische Berufswelt – Praxistag für Schülerinnen und Schüler in Sana-Kliniken des Landkreises Cham – Raus aus dem Klassenzimmer, rein in die Welt der Berufspraxis: Für Schülerinnen und Schüler der Realschule im Landkreis Cham wurde dies bei einem Praxistag in den Sana-Kliniken des Landkreises Cham möglich. Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsregion Plus des Landkreises Cham und der Hebammenkoordinierungsstelle ins Leben gerufen, um jungen Menschen verschiedene Gesundheitsberufe frühzeitig näher zu bringen.
Vier Berufsbilder durch Workshops kennengelernt
So konnten die Schülerinnen und Schüler die Berufe der medizinischen Fachangestellten, des operationstechnischen Assistenten, der Pflegefachkraft und der Hebamme in ihrem natürlichen Arbeitsumfeld im Krankenhaus Cham kennenlernen. Die Schülerinnen und Schüler wurden auf vier Kleingruppen aufgeteilt und erhielten in 30-minütigen Workshops praktische Einblicke in typische Tätigkeiten und Informationen zum Ausbildungsablauf. Auf diese Weise konnte die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur in eines, sondern gleich vier Berufe an einem Nachmittag hineinschnuppern.
Wichtiger Baustein für die Fachkräftesicherung in der Region
„Aktionen wie diese leisten nicht nur einen Beitrag zur Berufsorientierung für junge Menschen, sondern sind ein wichtiger Baustein für die langfristige Fachkräftesicherung in den Gesundheitsberufen in unserer Region“, würdigt Landrat Franz Löffler das Gemeinschaftsprojekt. Er bedankt sich bei allen beteiligten Kooperationspartnern, ohne die solche wertvollen Praxiseinblicke für angehende Schulabgänger nicht möglich wären. Großer Dank gelte insbesondere allen Mitwirkenden und Organisatoren in der Klinik, die diese Veranstaltung neben dem normalen Alltagsgeschäft ermöglicht haben, sowie Lehrer Michael Franz von der Realschule Bad Kötzting, der die Aktion mit angeregt hat und den Tag persönlich begleitete.
Das spätere Arbeitsumfeld hautnah erleben
Ein Highlight des Nachmittags war die Führung durch die Operationssäle der Klinik mit dem OP-Leiter Roland Burger. Der Beruf als Pflegefachkraft wurde durch zwei Schülerinnen der Pflegefachschule Roding und ihren Praxisanleitern vorgestellt. Auf diese Weise erfuhren die Interessierten alle Informationen um die Ausbildung aus erster Hand. Eva Liedtke, Leiterin der Gesundheitsregion Plus im Landkreis Cham, zieht eine positive Bilanz: „Dieses neue Format zur Berufsorientierung zeigt einen sehr authentischen Eindruck des Arbeitsalltags, da es in der potenziellen zukünftigen Wirkungsstätte selbst stattfindet.“ So könnten die Schülerinnen und Schüler gleich viel besser beurteilen, ob dieser Beruf auch im Hinblick auf das Umfeld oder auch den Arbeitsweg zu ihren Vorstellungen passe oder nicht.
Unterstützung bei der Vorbereitung auf den „Medizinertest“ – Landkreis Cham bietet Videotutorials zur Vorbereitung – Wer beabsichtigt, ein Medizinstudium zu beginnen muss einen „Test für medizinische Studiengänge“ meistern. Der Landkreis unterstützt und begleitet angehende Medizinstudierende von Beginn an. Dafür stellt die Gesundheitsregion Plus des Landkreises nun Übungsvideos zur Verfügung.
Mit den Videos können sich die angehenden Ärzte auf den Test vorbereiten. Regionale Experten haben zu den verschiedenen Aufgabentypen Videotutorials gedreht. In den Videos zeigen sie Vorgehen, Lösungswege und Methoden Schritt für Schritt am Beispiel von konkreten Aufgaben. Die Videos zum „medizinisch-naturwissenschaftlichen Grundverständnis“ können auf der Homepage der GesundheitsregionPlus unter Ärzteversorgung/aktuelle Projekte/ Medizinertest aufgerufen werden. https://www.landkreis-cham.de/gesundheit-soziales/gesundheit/gesundheitsregion-plus/gesundheitsversorgung/arzt-sein-im-landkreis-cham/aktuelle-projekte/medizinertest/
Unterstützung auf digitalem und analogen Weg
In Ergänzung zu diesem Angebot können aber auch weiterhin Aufgaben, die Schwierigkeiten bereiten, bei der Gesundheitsregion Plus eingereicht werden. Diese werden dann als Videoturorials aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Einsendungen unter: gesundheitsregionplus@lra.landkreis-cham.de Der Landkreis unterstützt die angehenden Mediziner aber nicht nur digital, sondern auch durch weitere Veranstaltungen. Erst vor kurzem erhielten so 27 Interessierte bei einer kostenfreien Informationsveranstaltung zum Thema „Medizinstudium, Medizinertest & Landarztberuf“ wertvolle Ratschläge und Informationen über den Beruf des Landarztes.
„Wir müssen kreativ sein und einen langen Atem haben, um die qualitativ hochwertige Ärzteversorgung bei uns im ländlichen Raum zu sichern“, betont Landrat Franz Löffler. Mit Aktionen und Angeboten wie diesen leistet die Gesundheitsregion Plus einen Beitrag, um Schulabgänger aus der Region mit dem Berufswunsch des Arztes bzw. der Ärztin auf ihrem Ausbildungsweg zu unterstützen. Neben der Hilfestellung für Medizinstudierende, Arztpraxen oder Kommunen gehört dies zu den zentralen Aufgaben der Initiative zur Prävention und Gesundheitsförderung. Ziel der seit Oktober 2020 stattfindenden Aktionen ist die Aufrechterhaltung und Sicherung der medizinischen Versorgung.
Landkreis bayernweiter Vorreiter bei Digitalen Planungen – Einfacher Zugang zu Flächennutzungs- und Bebauungsplänen – Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat den Landkreis Cham gemeinsam mit der Stadt Bad Kötzting als Kompetenzpartner im Netzwerk „Digitale Planung Bayern“ ausgezeichnet. Der Landkreis unterstützt die bayerische Staatsregierung bei der digitalen Transformation von Plänen in die digitale Welt. „Als Vorreiter für die Nutzung von Geoinformationen arbeitet der Landkreis seit Jahren gemeinsam mit den Gemeinden an der möglichst einfachen Bereitstellung aller raumbezogener Daten“, weiß Landrat Franz Löffler. In vielen Projekten vom Breitbandausbau bis zur Planung von Anlagen für erneuerbare Energien sei es ein wichtiges Werkzeug und auch bei den Bauleitplanungen biete es schon jetzt ein gutes Angebot für die Bürgerinnen und Bürger.
Vorreiterrolle in der Oberpfalz
Regierungspräsident Walter Jonas würdigte nun bei einem Netzwerktreffen von Kommunen, Planungsbüros und weiteren Trägern öffentlicher Belange in der Regierung den Landkreis und die Stadt Bad Kötzting. „Die Zukunft der Verwaltung ist digital. Der verlustfreie Austausch von Daten zwischen Kommunen, Planern und Behörden wird immer wichtiger. Hierzu kann das standardisierte Datenformat “XPlanung” beitragen. Ich freue mich, dass die Stadt Bad Kötzting und das Landratsamt Cham hier Vorreiterrollen in der Oberpfalz bereits eingenommen haben.“
Bebauungspläne online einsehen
Der Flächennutzungsplan und die Bebauungspläne sind zentrale kommunalen Planungswerkzeuge. Die Pläne regeln die grundsätzliche Gestaltung einer Gemeinde. In vielen bayerischen Gemeinden sind diese nach wie vor lediglich als Papierplan im Rathaus einsehbar. Anders im Landkreis Cham. Das interkommunale Geoinformationssystem (GIS) des Landkreises ermöglicht es allen Bürgerinnen und Bürgern und insbesondere auch den Planern, Bauherrn und Grundstückseigentümern, schnell in diese wichtigen Dokumente zu blicken. Ein Besuch auf der Internetseite des Landkreises Cham reicht aus. Dabei kann man sich im interkommunalen Geoinformationssystem des Landkreises kommunale Fachdaten nicht nur zweidimensional, sondern mittlerweile auch in 3D einblenden lassen.
Weitere Verbesserungen
Bauleitpläne lassen sich dort als digitale Dokumente nutzen. Der Geltungsbereich ist zudem parzellenscharf hinterlegt und ein georeferenzierter Plan kann jeweils im Hintergrund eingeblendet werden. Das neue Dateiformat „XPlanung“ wird hier noch weitere Verbesserungen bringen. Dafür hat die Stadt Bad Kötzting nun wertvolle Erfahrungen gesammelt. Der komplexe Flächennutzungsplan der Stadt mit seinen Änderungen konnte als Pilotprojekt vollständig XPlanungs-konform umgesetzt und im GIS verfügbar gemacht werden.
„Mit dem standardisierten System lassen sich sowohl Prozesse beschleunigen als auch die Zusammenarbeit verschiedener Personen mit identischen Plandaten noch deutlich optimieren“, ist sich Dr. Ulrich Huber, Leiter des interkommunalen Geoinformationssystems am Landratsamt, sicher.
Das von der Staatsregierung festgelegte standardisierte Datenformat “XPlanung” wurde aus der Taufe gehoben, um die Bauprozesse bundesweit zu vereinfachen. Es soll eine verlustfreie Kommunikation raumbezogener Informationen sicherstellen. Sprich – es soll die Kommunikation in Planungs- und Genehmigungsverfahren zwischen allen Beteiligten beschleunigen und verbessern, indem sich alle Akteure einheitlich miteinander verständigen.
Der direkte Weg zu dem umfangreichen Kartenmaterial des Landkreises ist: http://bit.ly/ikgis-cham
Die digitalen Bauleitplanungsunterlagen der kreisangehörigen Kommunen findet man hier: https://www.landkreis-cham.de/service-beratung/geoinformationen/geoservices/bauleitplanung/
Zudem können alle Inhalt in sog. „maschinenlesbarerer Form“ aus dem OpenData-Portal des Landkreises bezogen werden: http://bit.ly/opendata-cham
Pflegebedürftigen Menschen im Alltag eine Stütze sein – Schulung für ehrenamtliche Unterstützer – Wie kann ich pflegebedürftigen Mitmenschen ehrenamtlich helfen? Was muss ich dabei beachten? Diese und viele weitere Fragen waren Thema einer vom Landkreis Cham in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz angebotenen Schulung im Landratsamt. Das kostenfreie Schulungsangebot richtete sich an alle, die ehrenamtlich Pflegebedürftigen helfen. „Die hohe Zahl an Anmeldungen zeigt, welche Hilfsbereitschaft es hier im Landkreis gibt “, freute sich Anja Fischer, Leiterin der Seniorenkontaktstelle am Landratsamt. Schnell habe es sogar eine Warteliste für diesen Kurs gegeben.
Ehrenamtliche haushaltsnahe Unterstützung
„Im Gespräch mit unseren Seniorinnen und Senioren wird uns immer wieder deutlich gemacht, dass Kräfte für haushaltsnahe Unterstützungen rar geworden sind aber hier dringend Hilfe benötigt wird“, erklärt Landrat Franz Löffler den Hintergrund. „Die Möglichkeit, auch ehrenamtlichen Helfern ihren Aufwand auszugleichen, ist dabei ein Baustein.“ Auf den Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro haben alle Pflegebedürftigen (ab dem Pflegegrad 1), die im häuslichen Bereich gepflegt werden, einen Anspruch. Durch die Absolvierung des angebotenen Tagesseminares können Personen, die bereits heute Freunden, Bekannten oder auch Nachbarn ehrenamtlich unter die Arme greifen, im Rahmen des Entlastungsbetrages eine Aufwandsentschädigung mit den Pflegekassen abrechnen. Angebote zur Unterstützung im Alltag sind beispielsweise: Hilfe im Haushalt, Einkaufen, Begleitung zu Veranstaltungen, zum Arzt, zu Behörden, stundenweise Betreuung zu Hause, etc. Gerade für alleinstehende Seniorinnen und Senioren ab Pflegegrad 1 stellt dies eine wichtige Unterstützung dar. Dabei waren viele Teilnehmende nicht deswegen gekommen, sondern vielmehr um generelle Tipps für die Pflege zu erhalten.
Aktivierende Hilfen und Kommunikation
Klaus Pippan von der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz informierte die 21 Teilnehmenden umfassend über die Betreuung Pflegebedürftiger. „Mit ihrer Unterstützung wird die Welt für viele pflegebedürftige Menschen größer werden“, lobte der Referent das ehrenamtliche Engagement. In dem Seminar ging er auf den grundsätzlichen Hilfebedarf ein, zeigte aber auch die Grenzen der ehrenamtlichen Hilfe auf. Neben Unterstützungsmöglichkeiten bei der Haushaltsführung gab er nützliche Tipps zur Unfallverhütung und zeigte an Beispielen aktivierende Beteiligungsmöglichkeiten für die Pflegebedürftigen. Gemeinsam mit den Teilnehmenden setzte er einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Kommunikation mit den zu pflegenden Menschen. Besonders bei Menschen mit Demenz sei die Kommunikation ganz entscheidend. Denn jede Unterhaltung könne bereits eine wichtige Unterstützung für die zu Pflegenden sein.
Voraussetzungen für die Abrechnung
Die Teilnehmenden – darunter auch Gäste aus den Nachbarlandkreisen Regensburg und Regen – erfuhren auch, welche Bedingungen für die Abrechnung als ehrenamtlich tätige Person erfüllt sein müssen. Zu den Voraussetzungen gehört, dass die Unterstützung regelmäßig stattfindet, die ehrenamtlich tätige Person mindestens 16 Jahre alt ist und das kostenfreie Schulungsangebot (inklusive Registrierung beim Landesamt für Pflege) absolviert hat. Weiterhin dürfen Helfer und Hilfe Erhaltender nicht verwandt noch verschwägert (bis zum 2. Grad) sein und nicht in häuslicher Gemeinschaft wohnen. Eine ehrenamtlich tätige Einzelperson darf bis zu drei Personen unterstützen. Weitere Informationen unter: www.einzelperson-bayern.de/
Weitere Schulungstermine finden sich unter:
Berichte: Landratsamt Cham