Bericht der Bundespolizei
Diebstähle, in z.T. 24 Stunden geöffneten Läden im Bahnhofsbereich sind längst keine Seltenheit mehr. Doch der Sonntag (19. März) bot für die Bundespolizei einen neuen unrühmlichen Höhepunkt in der Anzeigenaufnahme. In insgesamt acht Fällen, davon vier innerhalb einer Stunde, wurden Beamte zu insgesamt dreizehn Personen wegen Diebstahlsverdacht in diverse Ladengeschäfte gerufen.
Hauptbahnhof München, Zwischengeschoss:
– 13:40 Uhr: Ein 35-jähriger Ungar und eine 37-jährige Rumänin, beide mit 1,84 bzw. 1,86 Promille alkoholisiert und in Deutschland ohne Wohnsitz, entwendeten eine Flasche Weinbrand und eine Flasche alkoholfreien Sekt. Aus dem auf dem Rücken getragenen Rucksack des 35-Jährigen ragte, aus einer Seitentasche ein Brotmesser mit ca. 10 cm Klingenlänge.
– Nachmittag: Ein 27-jähriger, in Moosach wohnender Somalier entwendete, trotz bestehendem Hausverbots, drei Flaschen Bier. Diese versteckte er in einem Rucksack. Nach dem Bezahlen einer in der Hand verbliebenen Flasche an der Kasse, wurde er beim Verlassen des Geschäfts gestellt.
– 18 Uhr: Ein mit 3,95 Promille alkoholisierter 31-jähriger wohnsitzloser Rumäne entwendete zwei Flaschen Wein (Schadenshöhe 8,98 EUR).
– 20:30 Uhr: Ein 19-jähriger, in Moosach wohnender Pole und ein 22-jähriger obdachloser Deutscher entwendeten Waren in Höhe von 8,17 EUR bzw. 6,03 EUR. Bei der Durchsuchung des Osteuropäers waren in der Jackeninnentasche des 19-Jährigen ein Einhandmesser und in der Bauchtasche des Deutschen eine Nagelschere aufgefunden worden.
– 20:45 Uhr: Eine 47-jährige Deutsche aus Moosach entwendete eine Flasche Bier im Wert von 1,67 EUR.
Ostbahnhof München:
– 14:15 Uhr: Eine 23-jährige Deutsche aus Chemnitz und eine 52-jährige Türkin aus Perlach entwendeten diverse Lebensmittel, darunter ein Eis, ein Müsliriegel, eine Cola sowie eine Trinkmahlzeit (Gesamtwert 28,28 EUR).
– 14:20 Uhr: Ein in Deutschland wohnsitzloser 29-jähriger Rumäne und, die bereits vorher auffällig gewordene 52-jährigen Türkin aus Perlach, entwendeten im Beisein eines 33 Jahre alten, wohnsitzlosen Rumänen zwei Packungen Fleisch im Wert von 14,57 EUR. Bei seiner Festnahme führte der 29-Jährige 68,59 EUR Bargeld mit. Ein Datenabgleich förderte eine Ausschreibung zur Festnahme zu Tage. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main hatte ihn seit September 2022 zwecks Strafvollstreckung aufgrund unerlaubten Entfernens vom Unfallort gesucht. Ein informierter 35-jähriger Rumäne beglich für seinen Landsmann die geforderte, bislang nicht beglichene Geldstrafe in Höhe von 1.336 EUR.
– 14:20 Uhr: Ein wohnsitzloser 25-jähriger Rumäne entwendete Lebensmittel (Schweine-Nacken-Steaks und Paprikawurst) im Wert von insgesamt 24,96 EUR.
In allen Fällen waren die Diebstahlshandlungen von Ladendetektiven beobachtet worden, die jeweils die Bundespolizei informierten. Mit Ausnahme der beiden im ersten Fall im Hauptbahnhof aufgegriffenen 35- und 37-Jährigen, die heute dem Haftrichter vorgeführt werden, blieben alle des Diebstahls Verdächtigten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freiem Fuß. In den drei Fällen, bei denen „Waffen“ aufgefunden wurden, wird von der Bundespolizei wegen Diebstahls mit Waffen ermittelt.