Berichte und Bild der Stadt Amberg
Amberg. Sie sind Träger des „Siebenergeheimnisses“, sofern eines vereinbart wurde, und auch sonst ranken sich um die Tätigkeit der Feldgeschworenen einige Geschichten und Mythen. Unumstrittene Tatsache aber ist es, dass sie, die eines der ältesten noch erhaltenen Ämter der kommunalen Selbstverwaltung bekleiden und ihre Mitglieder stets selbst benennen, überaus wichtige Arbeit leisten und immer dann hinzugezogen werden, wenn es darum geht, bei Grundstücken Grenzlinien abzumessen und durch das Setzen von Grenzsteinen nachvollziehbar zu machen.
In dieser Aufgabe arbeiten die Amberger Feldgeschworenen mit den staatlichen Vermessungsämtern, aber auch den städtischen Behörden eng zusammen. Vor diesem Hintergrund obliegt es dem Oberbürgermeister der Stadt Amberg, neuen Feldgeschworenen den Amtseid abzunehmen. Aus diesem Grund waren Peter Koch und Klaus Schafferhans zu OB Michael Cerny ins Rathaus gekommen. Begleitet wurden sie von Obmann Erwin Graml und seinem Stellvertreter Johann Hierl. Im Jahr 2020 legten zwei Feldgeschworene ihr Amt nieder und im Jahr 2021 verstarb unerwartet ein aktiver Feldgeschworener. Durch die beiden Neuen sind die sogenannten „Siebener“ wieder vollzählig, verkündete Erwin Graml.
Die Vereidigung vollzog sich auch im Beisein von Ulrike Höcht, John Luge und Sebastian Hubmann, die das Liegenschaftsamt, das Ordnungsamt und das staatliche Amt für Digitalisierung und Breitband vertraten und sich als Ansprechpartner bei den Feldgeschworenen für ihre unabhängige Leistung bedankten. Oberbürgermeister Michael Cerny schloss sich diesem Dankeschön an und machte deutlich, dass die Feldgeschworenen auch in Zeiten moderner Informationssysteme und digitaler Vermessungstechnik ihre Bedeutung keineswegs verloren haben. „Es ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung, dass Sie, Herr Oberbürgermeister, die Vereidigung vornehmen. Dieses Ehrenamt ist für Idealisten, die gerne früh aufstehen und mit eigenen Werkzeugen bei Wind und Wetter in der Natur arbeiten“, dankte Obmann Erwin Graml.
Amberg. Einen weiteren Baustein in der Weiterbildung hat die Freiwilligenagentur Amberg in Kooperation mit der Seniorenakademie Bayern ihren Ehrenamtlichen angeboten. Zu einem Themenkomplex, der immer mehr an Aktualität gewinnt, referierte der Mitarbeiter- und Führungskräftetrainer Jürgen Griesbeck. Sechzehn interessierte und motivierte ehrenamtliche Aktive und zukünftige Wohnraumberater der Freiwilligenagentur beleuchteten unter sachkundiger Anleitung „Wohnen im Alter – Ehrenamtliche Wohnungsanpassung und Vorbereitung“.
Dabei ergab sich – für Viele überraschend – eine Vielzahl von Punkten, mit denen betroffene Menschen täglich konfrontiert sind. Das Ziel dieser Veranstaltung war aber nicht nur die Bestandsaufnahme, sondern es wurden auch Wege und Lösungsmöglichkeiten für Probleme und Schwierigkeiten aufgezeigt. Schwerpunkte bildeten zum Beispiel Hilfsmittel und Pflegeleistungen der Krankenkassen und der Pflegeversicherung. Ein weiteres wichtiges Thema war naturgemäß die Finanzierung der Maßnahmen und Projekte. Hier wurden Möglichkeiten angesprochen, die Kosten für die Betroffenen über Kredite, Förderungen und die Pflegeversicherung in Grenzen zu halten.
Einen breiten Raum nahm der Bereich „Maßnahmen zur Wohnraumanpassung“ ein. So können oft schon kleine Maßnahmen eine große Wirkung zeigen, wie zum Beispiel das Entfernen von Stolperfallen, Mobiliar umstellen, verbesserte Beleuchtung oder das Nutzen technischer Assistenzsysteme. Manchmal müssen aber auch Barrieren beseitigt oder Möglichkeiten aufgezeigt werden, Barrieren zu überwinden. Dazu zählen der Einbau barrierefreier Duschen, Rampen für (Eingangs-) Treppen und Treppenlifte. Immer mehr an Bedeutung gewinnt inzwischen das Ambient Assisted Living, das sich die so genannten Smart-Home-Technologien zunutze macht.
Das Programm war für die Beteiligten sehr umfassend und informativ. Das Erarbeiten eigener Handlungsvorschläge in Kleingruppen zeigte, dass sich die Teilnehmer sehr ernsthaft und qualifiziert mit den angebotenen Themen beschäftigten. Was sie darüber hinaus noch interessieren würde, waren beispielsweise Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Wege aus der sozialen Isolierung, mehr Informationen zur Pflege oder die Digitalisierung.
Abschließend konnte Volker Weymayr aus seiner langjährigen Praxis als ehrenamtlicher Wohnraumberater der Freiwilligenagentur berichten. Eine Wohnberatung hilft, Zufriedenheit mit der eigenen Wohnsituation, Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erreichen beziehungsweise zu erhalten, einschließlich der barrierefreien Nutzung der Wohnung. Dieses Angebot ist kostenlos. Interessierte können sich an die Freiwilligenagentur der Stadt Amberg, per Telefon 09621 10-1352 oder per E-Mail engagiert@amberg.de, wenden.