Bundespolizei
Zu mehreren Gewaltdelikten sowie einem Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen war es am Dienstag und Mittwoch (7. und 8. Januar) im Bahnbereich gekommen. Dabei wurden insgesamt sieben Bundespolizisten bei tätlichen Angriffen leicht verletzt.
* Drei leicht verletzte Bundespolizisten:
Am späten Dienstagabend (7. Januar) kam es im Münchner Hauptbahnhof zu wechselseitigen Körperverletzungen unter mehreren Personen.
Zunächst waren ein 20-jähriger Jordanier und ein 28-jähriger Afghane gegen 23 Uhr im Zwischengeschoss aneinandergeraten. Dabei kam es u.a. zu wechselseitigen Faustschlägen. Nachdem die Personen sich in unterschiedlichen Richtungen entfernt hatten, trafen sie wenig später am Starnberger Flügelbahnhof erneut aufeinander. Dabei schlug eine 15-Jährige (Begleiterin des Afghanen) gegen die Brust einer 22-jährigen (beide Deutsche), die den Jordanier begleitete.
Eine Streife der Bundespolizei wurde anschließend auf die beiden Männer aufmerksam, die sich lautstark anschrien und trennte die Männer. Bei Fahndungsmaßnahmen wurden wenig später auch die beiden Frauen, die sich zuvor entfernt hatten, von Bundespolizisten aufgegriffen.
Bei der Sachverhaltsaufklärung in der Wache an der Denisstraße beleidigte und bedrohte die 15-jährige Beamte und trat einer Beamtin mit dem Fuß gegen das Scheinbein. Anschließend schlug die Jugendliche nach zwei weiteren Beamten. Die leicht verletzten Bundespolizisten waren mit Schürfwunden weiterhin dienstfähig. Die Staatsanwaltschaft München entschied, dass alle vier Beteiligten, die keine äußerlichen Verletzungen von den Auseinandersetzungen davontrugen, auf freien Fuß verblieben. Gegen sie wird nun wegen wechselseitiger Körperverletzung ermittelt.
Gegen die 15-Jährige zudem wegen Bedrohung, Beleidigung und tätlichen Angriff gegen Vollstreckungsbeamte. Die Jugendliche war aus einem Jugendheim in Neuburg an der Donau abgängig und zur Fahndung ausgeschrieben. Sie wurde der Einrichtung durch Beamte der Landespolizei zugeführt.
Der mit 1,79 Promille alkoholisierte Afghane (polizeilich mit Gewalt-, Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten in Erscheinung getreten) war 2015 und sein Widersacher 2023 erstmals ins Bundesgebiet eingereist. Auch die 15-Jährige war bereits mit Gewalt- sowie Sexualdelikten straffällig geworden.
** Tätlicher Angriff, Bedrohung, Sachbeschädigung, vier leicht verletzte Beamte:
Bei einer Personenkontrolle kam ein 56-jähriger, verbal aggressiver Deutscher, der sich ohne Reiseabsichten im Hauptbahnhof aufhielt, einem von Bundespolizisten gegen 02:25 Uhr (8. Januar) mehrfach ausgesprochenem Platzverweis nicht nach.
Bei der zwangsweisen Durchsetzung trat und schlug der in Schwabing Wohnende nach Beamten. Bei einem der anschließend leicht verletzten Bundespolizisten wurde dabei dessen Brille beschädigt. Bei Durchsuchungsmaßnahmen schlug und trat er nach zwei weiteren Beamten, was leichte Verletzungen im Brust- und Intimbereich nach sich zog. Alle tätlich Angegriffen, die zudem bedroht wurden, blieben dienstfähig.
Rettungsdienstmitarbeiter stellten bei dem 56-Jährigen niedrigen Blutdruck sowie Medikamentencocktail-Konsum fest. Vorsorglich wurde er in ein Krankenhaus transportiert. Gegen ihn wird nun wegen tätlichen Angriffs, Körperverletzung und Bedrohung ermittelt. Er blieb auf freien Fuß.
*** Bedrohung von DB-Security:
Gegen 21:15 Uhr kam es am Mittwoch (8. Januar) im Hauptbahnhof München zu einer versuchten gefährlichen Körperverletzung gegen eine Streife der Deutsche Bahn Sicherheit.
Ein mit 2,6 Promille alkoholisierter 34-jähriger Eritreer, gegen den ein Hausverbot vorlag, wandte sich gegen DB-Security. Der 2016 erstmals ins Bundesgebiet Eingereiste nahm einen in der Bahnhofshalle abgestellten Besenstiel, brach diesen entzwei und drohte – auf die DB-Sicherheitsmitarbeiter zulaufend, diesen auch einzusetzen. Als die beiden Security den Schlagstock androhten, ließ der 34-Jährige ab und hinzukommende Bundespolizisten überwältigten den Aggressor. Die Staatsanwaltschaft München I ordnete eine Blutentnahme sowie eine Richtervorführung des bereits mehrfach mit Betäubungsmittel-, Gewalt- sowie Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung Getretenen an.
**** Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen:
Am Mittwochnachmittag (8. Januar) zog eine 51-jährige Deutsche – ohne ersichtlichen Grund – in einer Richtung Petershausen verkehrenden S-Bahn (S2) die Notbremse.
An der Hackerbrücke war ersten Ermittlungen zufolge, ein Unbekannter zugestiegen, der sich neben die Wohnsitzlose setzte. Darauf stand die Frau auf, stellte ihren Rucksack auf den Sitzplatz, und zog – ohne Not – in der fahrenden S-Bahn den Nothalt. In der S-Bahn anwesende Prüfdienstmitarbeiter stellten die Frau und forderten sie beim Halt an der Donnersbergerbrücke auf, den Zug mit ihnen zu verlassen. Die Bundespolizei ermittelt gegen die gebürtige Münchnerin wehen des Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen.