Am Wochenende vollstreckten Fahnder der Waidhauser und der Bärnauer Bundespolizei sowie des Zolls Selb und Waidhaus in den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth sieben Haftbefehle bei sechs Reisenden aus verschiedenen Herkunftsstaaten.
Insgesamt kassierten die Beamten ausstehende Geldstrafen (inklusive Verfahrenskosten) in Höhe von über 7000 Euro. Alle Verhafteten waren zahlungsfähig, ersparten sich damit Ersatzfreiheitsstrafen von 299 Tagen und durften nach Sachbearbeitung und Löschung der Haftbefehle die Weiterfahrt antreten.
Am Freitag begann der “Festnahme-Reigen” in Waidhaus mit einem Rumänen. Der Mann konnte gleich zwei Fahndungsnotierungen auf sich vereinen. Einmal suchte ihn die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Hier waren noch 482 Euro Geldstrafe offen. Die Staatsanwaltschaft Passau war hinter dem Mann her, weil er 1786 Euro aus einer Verurteilung wegen “Veränderns amtlicher Ausweise” schuldig geblieben war. Er entrichtete die Summe bei der Bundespolizei und konnte weiterreisen anstatt 133 Tage hinter Gitter zu wandern. Ein 35-Jähriger Slowake, den die Bundespolizei bei Vohenstrauß kontrollierten, hatte eine Geldbuße von 120 Euro nicht bezahlt, war diesmal flüssig und konnte dadurch einen Tag Erzwingungshaft abwenden.
Am Samstag verfing sich ein 36-jähriger Deutscher bei Waldsassen im Fahndungsnetz der Bärnauer Bundespolizei (das Revier Bärnau gehört zur Bundespolizeiinspektion Waidhaus). Die Staatsanwaltschaft Hannover suchte ihn wegen einer säumigen Geldstrafe von 1581 Euro, die er aufgrund einer Urkundenfälschung “aufgebrummt” bekommen hatte. Der Mann zahlte und verhinderte damit einen 30-tägigen Ersatzaufenthalt in der JVA.
Am Sonntag übergaben die Zöllner der Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) Waidhaus einen 34-jährigen Bulgaren. Er hatte noch eine Reststrafe von 60 Euro wegen Diebstahls offen und bezahlte die Schulden noch vor Ort. Die Fahndungsnotierung der Staatsanwaltschaft Heidelberg konnte daraufhin gelöscht werden. Bundespolizisten kontrollierten einen 61-jährigen Serben im Ortsbereich von Waidhaus und stellten fest, dass er von der Münchner Justiz mit Haftbefehl gesucht wurde. Wegen einer Verurteilung aufgrund einer Urkundenfälschung und nicht bezahlten 641 Euro Geldstrafe hatte ihn die Staatsanwaltschaft ausgeschrieben. 70 Tage Ersatzfreiheitsstrafe konnte der Verurteilte durch die Bezahlung abwenden.
Die letzte Festnahme erfolgte dann am Sonntagabend. Fahnder der KEV Selb nahmen einen Tschechen fest, den die Staatsanwaltschaft Hof suchte und übergaben sie zur Sachbearbeitung an Bärnauer Bundespolizisten. Ein Verstoß gegen das Waffengesetz hatte dem Mann aus dem Nachbarland eine Strafe von 2466 Euro “eingebrockt”. Die Zahlung ersparte dem 25-Jährigen 45 Tage Gefängnis.
Bericht der Bundespolizei Waidhaus