Tirschenreuth.  In der Gesellschaft existieren zumeist beängstigende Vorstellungen über die demenzielle Erkrankungen. Infolgedessen ist der Umgang mit den erkrankten Personen auch von negativen Gedanken und Ängsten beeinflusst. Demenz geht uns alle an. Die Krankheit ist nur im gemeinschaftlichen Handeln zu bewältigen. Das gilt für die betroffenen Familien, das gilt aber auch für die unterschiedlichen Gruppen und Organisationen, die mit der Krankheit in irgendeiner Weise befasst sind.

Mit einer Demenzerkrankung zu leben, ist sowohl für die betroffene Person, als auch für deren Zu- und Angehörige eine große Herausforderung. Je eher sich die Beteiligten dem Thema stellen, desto leichter wird es mit der veränderten Situation leben zu lernen. Es geht vor allem um ein Verständnis der Erkrankung und den daraus resultierenden Verhaltensveränderungen.

Das vorrangige Ziel aller Alzheimer Gesellschaften ist es, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Demenzerkrankungen zu schaffen. Um die Symptome und Auswirkungen der Erkrankung zu erkennen und bewältigen zu können, leisten die Alzheimer Gesellschaften überwiegend ehrenamtlich Aufklärungs- und Unterstützungsarbeit.

Sie
– informieren durch Broschüren/Ratgeber, Tagungen, Fortbildungen und Kongresse,
– beraten zu Betreuungs- und Patientenverfügung, Pflegeversicherung und rechtlichen Aspekten,
– helfen mit niederschwelligen Betreuungsangeboten, Assistenz und Gesprächskreisen, um Zu- und Angehörige zu entlasten.

Insgesamt dient diese Arbeit dazu, die Demenzerkrankung und ihre Folgen zu beschreiben, den Betroffenen und den Familien Mut zu machen und das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind.

Da Menschen mit Demenz ein soziales Umfeld brauchen, das sie weiterhin als Personen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben lässt, kommt der Aktivierung zivilgesellschaftlicher Kräfte eine große Bedeutung zu. Die regionalen Alzheimer Gesellschaften sind die kompetenten Anlaufstellen, um Beratung und Hilfe zu bekommen. Die Mitarbeiter*innen der Alzheimer Gesellschaften suchen danach, die beste Lösung für die betroffene Person und deren Familie zu finden, um den Alltag zu erleichtern und die Lebensqualität trotz Erkrankung zu erhalten. Die beste Lösung sieht für jede Familie anders aus. Um diese zu finden, beraten die Alzheimer Gesellschaften neutral und unabhängig.

Die Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V. Selbsthilfe Demenz wurde vor 25 Jahren gegründet. Ziel und Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit über das Krankheitsbild aufzuklären und eine größere Akzeptanz dieser Erkrankung zu erreichen. Beratung und Betreuung der Betroffenen und ihrer Zu- und Angehörigen sind ebenso fester Bestandteil der Arbeit, wie die fachkundige Information aller Interessierten.

Ein wichtiger Teil der Arbeit besteht darin, den von Demenz betroffenen Menschen und deren Familien Mut zu machen und das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind. Mit verschiedenen Aktivitäten leistet die Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V. Selbsthilfe Demenz einen Beitrag zur Gestaltung einer demenzfreundlichen Gesellschaft. Durch Vernetzung mit anderen Akteuren, z.B. in den Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz werden wertvolle Synergien erzielt. Die Leitidee lautet: „Demenz geht uns alle an“!

Die Aktivitäten Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V. Selbsthilfe Demenz sind vielfältig. Die Arbeit wird überwiegend von ehrenamtlichen Mitarbeitern*innen erbracht. Nachdem die ehrenamtlichen Ressourcen begrenzt sind, ist die Verfügbarkeit der Angebote der Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V. Selbsthilfe Demenz leider nicht flächendeckend in der gesamte Oberpfalz möglich.

Es ist daher die Idee entstanden, im Landkreis Tirschenreuth eine Art Außenstelle der Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V., Selbsthilfe Demenz ins Leben zu rufen um darüber die regionalen Unterstützungsangebote zu erweitern. Hierzu fanden bereits Gespräche mit der Seniorenfachstelle des Landkreises Tirschenreuth statt, die die Bemühungen einer Präsenz in der nördlichen Oberpfalz ausdrücklich unterstützt.

Letztlich braucht es hierzu natürlich engagierte Personen die bereit sind, vor Ort ehrenamtliche Arbeit zu leisten und die sich daran beteiligen möchten, das Thema Demenz weiter zu enttabuisieren und noch mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

In einem ersten Schritt wird allen Interessierten Personen der kostenlose Online-Kurs „Hilfe beim Helfen“ für pflegende Zu- und Angehörige von Menschen mit Demenz angeboten. Selbstverständlich richtet sich der Kurs v.a. auch an Zu- und Angehörige von Menschen mit Demenz und beinhaltet umfassende Informationen zu Demenzerkrankungen. Der Kurs umfasst 8 Module zu jeweils 2 Zeitstunden, jeweils von 18:30 bis 20:30 Uhr.

Die Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V. und der Landkreis Tirschenreuth freuen sich über alle Reaktionen bezüglich der geplanten Angebote.

Für weitere Informationen bzw. für die Anmeldungen zu dem vorgenannten Onlinekurs kontaktieren Sie bitte 0941 – 9455937 (Mo 14-16 Uhr und Do 08:00 -10:00 Uhr ) oder inform@oberpfalzheimer.de. Besuchen Sie darüber hinaus auch unsere Homepage unter www.oberpfalzheimer.de.

(Bericht und Bild: Landratsamt Tirschenreuth)