Regensburg.  Fünf Jahre „Seniorenpolitisches Gesamtkonzept“ und „Aktionsplan Inklusion und Demografie“. Das kleine Jubiläum im großen Jubiläum „50 Jahre Gebietsreform“ beging das Team des Sachgebiets „Hilfen in schwierigen Lebenslagen – Pflegestützpunkt Plus im Landkreis Regensburg“ mit zahlreichen Gästen im Gymnasium Lappersdorf. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen ein Rückblick auf die seniorenpolitische Entwicklung im Landkreis ab 1972 sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema „Demografie und Pflege“ mit Expertinnen und Experten aus der Region. Landrätin Tanja Schweiger: „Dass grundsätzlich Menschen aller Altersstufen und Lebenssituationen in unserem Landkreis am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, liegt mir sehr am Herzen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen jedermann und jedefrau mit Rat und Tat zur Seite, um die passenden Hilfen zu bekommen.“

„Wir sind für Sie da!“

Petra Haslbeck, Leitung Sachgebiet „Hilfen in schwierigen Lebenslagen – Pflegestützpunkt Plus im Landkreis Regensburg“, eröffnete die Veranstaltung mit einer Zeitreise ins Jahr 1972 und zeigte die Entwicklung des Sachgebiets in den letzten 50 Jahren auf. Besonderes Augenmerk legte Petra Haslbeck auf das Seniorenpolitische Gesamtkonzept und den Aktionplan Inklusion und Demografie. Petra Haslbeck: „Beratung, Unterstützung und Netzwerkarbeit sind die Grundpfeiler für ein gut funktionierendes Netzwerk, das Menschen in schwierigen Lebenslagen auffängt. Für unsere 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es eine Selbstverständlichkeit, hilfesuchende Bürgerinnen und Bürger nachhaltig und – wenn nötig – über viele Jahre hinweg zu begleiten.“

Überalterung und Pflegemangel

Mit dem Buchtitel „Alt werden ist nichts für Feiglinge“ führte Moderator Norbert Joa in die Podiumsdiskussion ein. Der Autor, Schauspieler Joachim Fuchsberger, beschreibt darin, wie man in Würde und mit einem Augenzwinkern alt werden kann. Nur stellt uns die demografische Entwicklung und damit einhergehend die Überalterung der Gesellschaft vor große Herausforderungen. Hinzu kommt ein Personalmangel, der sich im Landkreis Regensburg unter anderem wie folgt darstellt: Im Compassio Haus Maria Sinzing können laut Einrichtungsleitung Brigitte Voit deshalb nicht alle der insgesamt 60 Betten belegt werden. Zustimmung kam von Mechthild Hattemer, Geschäftsführerin Caritas Wohnen und Pflege GmbH: In allen Pflegeheimen im Landkreis sei Personalmangel ein Problem. In den nächsten Jahren werden hunderttausende Pflegekräfte fehlen, fazitierte Moderator Norbert Joa – was Mechthild Hattemer mit einer simplen Schlussfolgerung quittierte: Die Gesellschaft werde künftig mehr Geld für die Pflege aufwenden müssen.

Landrätin Tanja Schweiger gelang es, das schwierige Thema in einem positiveren Licht zu sehen, indem sie auf bisher Erreichtes im Landkreis Regensburg einging: Es gibt 41 Seniorenbeauftragte in den Gemeinden,

der Phoenix e.V., Beratung und Hilfe für behinderte Menschen, ist im Landkreis unterwegs, viele Busse sind barrierfrei – um nur drei Beispiele zu nennen.

Der Einladung zur Festveranstaltung, die musikalisch von Pianistin Julia Dendl begleitet wurde, waren Gäste aus Politik und Verwaltung, die Senioren- und Behindertenbeauftragten der Gemeinden sowie einige Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen aus dem Landkreis Regensburg gefolgt.

(Bericht: Landratsamt Regensburg / Bild: Hans-Christian Wagner)