Schwandorf. Am Dienstagnachmittag (14. Juni) hat ein 45-jähriger Kubaner im Zug von Regensburg nach Schwandorf einem Zugbegleiter ins Ohr gebissen. Die Bundespolizei hat den Kubaner festgenommen und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Gegen 16:50 Uhr kam es zu einer Streitigkeit zwischen dem 45-jährigen Kubaner und dem 47-jährigen Zugbegleiter. Der Kubaner hatte im Doppelstockwagen geschlafen und ist kurz vor Einfahrt des Zuges in den Bahnhof Schwandorf aufgewacht. Weil der 45-Jährige aufgebracht im Zug herumgeschrien hatte, versuchte ihn der Zugbegleiter zunächst zu beruhigen. Der Kubaner aber wurde immer aggressiver und beleidigte den Zugchef.
Der Bahnmitarbeiter schloss den Mann von der Weiterfahrt aus und forderte ihn zum Verlassen des Zuges am nächsten Halt in Schwandorf auf. Diese Ankündigung brachte den Kubaner zum Ausrasten: Er schlug dem 47-jährigen Deutschen mit der Faust auf die Nase und verletzte ihn dadurch.
Ein mitreisender 72-jähriger österreichischer Fahrgast, der die Auseinandersetzung beobachtet hatte, eilte dem Geschädigten zu Hilfe. Der 72-Jährige hielt den Kubaner von hinten an dem Armen fest, sodass dieser nicht weiter auf den Zugbegleiter einschlagen konnte. Mit dem was aber dann passierte, hatte der Helfer bestimmt nicht gerechnet: Der Kubaner drehte sich um und biss dem 72-Jährigen ins linke Ohr.
Ein Beamter der Bundespolizei Waldmünchen, der in zivil in einem anderen Zugwagen anwesend war, nahm am Bahnhof Schwandorf die ersten Ermittlungen auf. Eine herbeigeeilte Streife der Polizeiinspektion Schwandorf und ein weiterer Bundespolizist unterstützen bei den Erstmaßnahmen.
Der 72-jährige Österreicher und der Zugbegleiter wurden im Krankenhaus Schwandorf behandelt. Das Ohrläppchen des Helfers war durch den Biss teilweise durchtrennt und musste beidseitig genäht werden. Durch sein couragiertes Eingreifen hatte der 72-Jährige schlimmeres verhindert. Die Leitung des Bundespolizeiinspektion Waldmünchen hat sich bei ihm bedankt und baldige Genesung gewünscht.
Bei der Durchsuchung des Kubaners fanden die Beamten geringe Mengen an Betäubungsmitteln.
Gegen den Kubaner ermittelt die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzt und Beleidigung.
(Bericht und Bild: Bundespolizei Waldmünchen)