Regensburg. Tourismus, Mobilität, Leerstandsmanagement, aktives Dorfleben: Studierende der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) haben in einem Seminar reale Projekte im Landkreis Regensburg unter die Lupe genommen und Lösungsvorschläge erarbeitet. „Unsere Fachreferate bekommen so innovative Ansätze“ sagt Landrätin Tanja Schweiger. Von „überzeugenden Ideen“ spricht Köferings Bürgermeister Armin Dirschl.
In Köfering wird sich in den nächsten Jahren die Einwohnerzahl überdurchschnittlich erhöhen, die Neubürger sollen in die Gemeinde integriert werden. In Neueglofsheim entsteht mit dem Margarethenhof eine Wohnanlage auf dem Land, die ein klimaneutrales Mobilitätskonzept sucht. Der Landkreis macht sich Gedanken, wie sich der Tourismus nach der Corona-Pandemie entwickeln kann. Gleichzeitig möchte er den Gemeinden beim Leerstandsmanagement helfen und ist offen für Ideen, wie Co-Working-Arbeitsplätze in der Region geschaffen und vermarktet werden können.
Mit all diesen Fragestellungen durften sich Studierende der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) im Rahmen des Seminars Projektmanagement von Prof. Dr. Michael Höschl von der Fakultät Betriebswirtschaft auseinandersetzen. Das Referat Wirtschaftsförderung des Landratsamts, die Gemeinde Köfering und die Investorin des Immobilienprojekts Margarethenhof in Neueglofsheim, Birgit Skanta-Weitzel, brachten konkrete Fragestellungen in das Seminar ein, für die die Studierenden Lösungsansätze erarbeiteten.
„Die Studierenden lernen in dem Seminar agile Projektprojektmethoden kennen, die sie bei der Bearbeitung der Aufgaben einsetzen“, erläutert Prof. Dr. Michael Höschl das Konzept seiner Lehrveranstaltung. Die Studierenden schätzen dabei vor allem, dass sie sich nicht mit theoretischen Fallstudien auseinandersetzen, sondern tatsächliche Fragestellungen mit hohem Praxisbezug und direktem Nutzen für Kund*innen bearbeiten. Bei Terminen vor Ort machten sich die Studierenden mit den Fragestellungen vertraut. Sie führten Gespräche mit Bürgermeistern und Unternehmer*innen. Anschließend erarbeiteten sie Lösungsvorschläge, die sie in einer Abschlusspräsentation vorstellten.
„Wir arbeiten sehr gerne mit der Hochschule zusammen“, sagte Landrätin Tanja Schweiger. „Es ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation, die Studierenden bekommen Einblick in reale Alltagsthemen und unsere Fachreferate bekommen innovative Ansätze, die uns bei der Durchführung und Realisierung von Projekten voranbringen“. Birgit Skanta-Weitzel, der Bauherrin des Margarethenhofs, gefiel ebenfalls der Praxisbezug: „Die Studierenden haben verschiedene Ansätze von Mobilitätskonzepten geprüft. Die Ideen haben sie in Seminararbeiten zusammengefasst. Wir werden diese Ideen modifiziert beim Margarethenhof als Leuchtturmprojekt für das Wohnen auf dem Land realisieren können.“
Auch Köferings Bürgermeister Armin Dirschl zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen. „Die Studierenden haben tolle Ideen entwickelt, wie das Gemeinschaftsgefühl und ein aktives Dorfleben in der wachsenden Gemeinde erhalten werden können. Gleichzeitig haben sie überzeugende Ideen entwickelt, wie die Verwaltung digitalisiert werden kann“, befand er. Aufgrund der positiven Erfahrungen könne er sich eine weitere Zusammenarbeit mit der OTH Regensburg sehr gut vorstellen.
(Bericht und Bild: OTH Regensburg)