Das Klinikum Neumarkt ist als „Interdisziplinäres Shunt-Referenzzentrum“ von vier Deutschen Fach-Gesellschaften (Nephrologie, Angiologie, Gefäßchirurgie und –medizin, interventionelle Radiologie) zertifiziert worden. Lediglich 20 solcher Referenzzentren gibt es bundesweit, das Klinikum Neumarkt ist nun das erste in Nordbayern.

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Wenn die eigenen Nieren versagen und das Leben an einer dreimal wöchentlich stattfindenden Blutwäschebehandlung hängt, ändert sich alles. Damit die Blutwäsche, die sog. Dialyse gut funktionieren kann, benötigen DialysepatientInnen einen entsprechenden Dialysezugang – einen Shunt -, der operativ als Kurzschluss zwischen einer Arterie und einer Vene angelegt werden muss. Der Shunt wird oft als „Lebensader“ eines Dialysepatienten bezeichnet. Die Verleihung des Zertifikates zeichnet das Klinikum Neumarkt als Haus der obersten Qualitätsstufe aus, so werden im Interdisziplinären Shuntzentrum die PatientInnen in allen Belangen rund um Ihren Dialysezugang auf höchstem Niveau betreut. SpezialistInnen aus den Fachdisziplinen Gefäßchirurgie, Nephrologie und interventionelle Radiologie arbeiten eng zusammen, um nach den aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft den passenden Dialysezugang zu schaffen und zu erhalten.

„Dabei ist Fingerspitzengefühl angezeigt – nicht nur operativ, sondern auch im Umgang mit unseren PatientInnen, die sich mit einer chronischen Erkrankung abfinden müssen“ betont Zentrumskoordinatorin Dr. Kathrin Gumpp, Fach- und Oberärztin für Gefäßchirurgie am Klinikum. Die Kommunikation mit den PatientInnen sowie dem zuweisenden Nierenzentrum spielt hierbei eine besondere Rolle. Wenn alle Beteiligten die notwendigen Informationen bekommen, kann die Offenheitsrate – also die Durchgängigkeit eines Shunts nach einem bestimmten Zeitraum – deutlich verbessert werden. Damit geht eine langfristig verbesserte Lebensqualität einher.

Auch andere Dialyseverfahren, wie die Peritonealdialyse, bei der über einen Katheter in der Bauchhöhle das Bauchfell zur Entgiftung genutzt wird, haben einen hohen Stellenwert im Shuntzentrum: mit ca. 25% aller Dialysepatienten weist Neumarkt hier eine besonders hohe Rate auf, schildert Dr. Randolf Seitz, stellvertretender Leiter des Shuntzentrums sowie leitender Arzt der Abteilung für Nephrologie am Klinikum Neumarkt.

Die Initiative zur Zertifizierung von Interdisziplinären Zentren für Dialysezugänge (da dieser Begriff sehr sperrig ist, wird von Shuntzentren gesprochen) wurde vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Anzahl an Dialysepatienten gegründet, um flächendeckend die Erstanlage von optimalen Gefäßzugängen zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch die Behandlung von Komplikationen auf hohem fachlichem Niveau rund um die Uhr sicher zu stellen.

Dr. Ute Meister als Chefärztin der Abteilung Gefäßchirurgie und Leiterin des Interdisziplinären Shuntzentrums ist stolz, dass sich das Engagement des gesamten Teams für den Dialysezugang ausgezahlt hat und das Klinikum Neumarkt als erstes Zentrum in Nordbayern und zweites Zentrum bayernweit ein Zertifikat als Shunt-Referenzzentrum verliehen bekommen hat.

Bericht: Klinikum Neumarkt