Regensburg (RL). Sehr groß war das Interesse am 7. Fachtag Demenz (Schwerpunkt „Entlastung pflegender Angehöriger“), der am 25. März im Aurelium Lappersdorf als hybride Veranstaltung stattfand. Veranstalter war die Katholische Erwachsenenbildung Regensburg Land zusammen mit dem Sachgebiet „Hilfen in schwierigen Lebenslagen – Pflegestützpunkt Plus im Landkreis Regensburg“. Über 90 Interessierte (davon 45 Online-Teilnehmer/-innen) verdeutlichten den hohen Informationsbedarf zu diesem Thema.
Im Anschluss an die Begrüßung durch Landrätin Tanja Schweiger eröffnete Wolfgang Stöckl, Bischöflicher Beauftragter für die Katholische Erwachsenenbildung, den Fachtag und hob hier den „Dienst im Stillen“ der pflegenden Angehörigen hervor. Beim diesjährigen Schwerpunkt geht es um die Frage, wie man pflegende Angehörige entlasten kann. Unter dem Motto „Die demenzfreundliche Gemeinde – Entlastung pflegender Angehöriger“ hatten mehrere Fachleute Informationen zu verschiedenen Schwerpunkten anzubieten.
Mit ihrem Vortrag „Umgang und Kommunikation mit Menschen mit Demenz“ leitete Claudia Nieman, Fachlehrerin für kinästhetische Mobilisation und Trainerin für verschiedenste Demenz-Therapien, die Vorträge des Vormittags ein. Laut Claudia Nieman sei es wichtig, „Antriebe zu bestätigen, persönliche Eigenschaften zu bestärken und die bereits früh erlernten Normen der betroffenen Person zu akzeptieren“. Beschäftigungen und Ansprache sollten immer an die Lebensbiographie angelehnt sein und Fähigkeiten hervorgehoben werden nach dem Motto: „Es geht immer um den Menschen, nicht um das Problem“.
Anschließend stellte Dr. David Rester, Projektleiter ALIA (Agil Leben im Alter) der LUCE-Stiftung, das Projekt der Gemeinde Weiherhammer vor. Hierbei gehe es darum, demenzfreundliche und barrierefreie Strukturen im Ort zu schaffen und betroffene Personen ins Dorfleben mit einzubinden.
Mit Birgit Mai und Astrid Dechant zeigten zwei Mitarbeiterinnen vom Sachgebiet „Hilfen in schwierigen Lebenslagen – Pflegestützpunkt Plus am Landratsamt Regensburg“ Hilfen für Demenzerkrankte und deren Angehörige auf. Birgit Mai stellte als Pflege- und Wohnberaterin die bestehenden Helferkreise „Auszeit“ für Menschen mit Demenz und „MeHr Leben“ für Menschen mit erworbener Hirnschädigung vor, welche schon vor mehreren Jahren am Landratsamt installiert wurden und sich etabliert haben. Außerdem informierte sie über die Ausbildung zum ehrenamtlich tätigen Helfer beziehungsweise Helferin und die allgemeinen Entlastungsangebote für pflegende Angehörige sowie die Abrechnungsmodalitäten. Astrid Dechant leitete die Darstellung ihrer Tätigkeit als MAKS®-Therapeutin am Landratsamt mit einer interaktiven Übung zusammen mit dem Publikum ein und referierte über Inhalte und Ziele der MAKS®-Therapie.
Den Tag rundete abschließend Markus Proske, Humortherapeut und Demenzberater ab. Mit seiner langjährigen Erfahrung und dem Talent, durch Humor Zugang zu Personen mit einer Demenzerkrankung zu finden, konnte er eine andere Sicht auf das schwierige Thema schaffen. Da auch der fachliche Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtiges Anliegen des jährlich stattfindenden Fachtages Demenz ist, gab es im Anschluss an die Vorträge die Möglichkeit, sich in Kleingruppen zu begegnen. Durch das Programm des Tages führte der Moderator Josef Kratschmann.
Regensburg (RL). Ohne Gegenstimmen hat der Kreistag in seiner Sitzung am 4. April 2022 den Kreishaushalt 2022 verabschiedet. Das Gremium, das im Aurelium Lappersdorf tagte, folgte damit der Empfehlung von Landrätin Tanja Schweiger, dem 231,2 Mio. Euro umfassenden Zahlenwerk zuzustimmen. Besonderes Merkmal des diesjährigen Kreishaushalts, so die Landrätin, sei die Senkung der Kreisumlage um einen Prozentpunkt von 39,5 auf 38,5 Prozent. Damit sorge der Landkreis für eine finanzielle Entlastung der 41 Landkreisgemeinden.
Zugestimmt hat der Kreistag auch dem Straßenbau-, Radwege- und Ingenieurbauprogramm 2022 mit einem Gesamtvolumen von 5,28 Mio. Euro. Dieses Programm sieht für 2022 insgesamt acht Neubaumaßnahmen vor; drei an Kreisstraßen, eine als Kostenbeteiligung an einem Geh- und Radweg und vier Brücken-Ersatzbauten.
Weiterer Beratungspunkt des Kreistages war die Herausnahme von drei Teilflächen aus der Landschaftsschutzverordnung. Mit einer Gegenstimme wurde der Herausnahme einer Fläche von 0,5 ha im Bereich Endlfeld (Antrag des Marktes Laaber) zugestimmt, ebenso – auch mit einer Gegenstimme – dem Antrag der Gemeinde Brennberg auf Herausnahme einer Fläche von 1,96 ha im Gemeindeteil Bibersbach zur Erweiterung eines dort ansässigen Gewerbebetriebes. Bei 11 Gegenstimmen sprach sich der Kreistag desweiteren für die Aufhebung des Landschaftsschutzes für eine 0,82 ha große Teilfläche in Frauenzell aus; dort beabsichtigt die Gemeinde Brennberg ein kleines Wohngebiet auszuweisen.
Ebenfalls Gegenstand der Sitzung des Kreistages waren noch Beschlussfassungen zur Änderung der Zusammensetzung des Jugendhilfeausschusses sowie zur Jahresrechnung 2020 des Landkreises und zum Jahresabschluss 2020 der Kreisklinik Wörth/Do.
Eckpunkte des Kreishaushalts 2022:
- Das Investitionsprogramm 2021-2025 sieht Ausgaben von insgesamt 125,2 Mio. Euro vor, davon 23,6 Mio. Euro für 2022. Schwerpunkt des Investitionsprogramms ist erneut der Bildungsbereich mit insgesamt 52,8 Mio. Euro (11,8 Mio. Euro für 2022).
- Der Kreisumlage-Hebesatz sinkt von 39,5 auf 38,5 Prozent.
- Das Gesamtvolumen des Haushalts steigt um 1,16 Prozent auf 231.197.500 Euro (Verwaltungshaushalt plus 2,4 Prozent auf 199.688.300 Euro | Vermögenshaushalt minus 6,05 Prozent auf 31.509.200 Euro).
- Die Ausgaben im Jugendhilfebereich steigen um 2,1 Mio. Euro auf 26,8 Mio. Euro.
- Für die Verbesserung des ÖPNV gibt der Landkreis 7,7 Mio. Euro aus, 600.000 Euro mehr als 2021.
- Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt steigt um 2,8 Mio. Euro auf 9,621 Mio. Euro; die freie Finanzspanne von 1,8 Mio. Euro auf 3,3 Mio. Euro.
(Bericht und Bild: Landratsamt Regensburg)