Die Coronavirus-Pandemie stellt gerade die Krankenhäuser vor große Herausforderungen. So ist die medizinische Versorgung der oft schwerstkranken COVID-19-Patienten, aber auch aller anderen Patienten mit schweren Erkrankungen oder Verletzungen nicht nur ein Thema hochmoderner Gerätemedizin, sondern erfordert auch intensive menschliche Zuwendung.
Das Zwischenmenschliche, der Wunsch nach Nähe, eine vertraute Stimme zu hören, einen geliebten Menschen zu sehen und in die Arme zu schließen – all das trägt maßgeblich dazu bei, wie Patienten eine Erkrankung annehmen und den Kampf ums Überleben führen. Familie und Freunde sind also wichtige Begleiter der Patienten. Doch was im Normalfall selbstverständlich ist, wird in Pandemie-Zeiten zu einer enormen Herausforderung, denn Besuche am UKR sind nur eingeschränkt möglich.
Um dennoch Nähe zwischen Patienten und Angehörigen zu ermöglichen, helfen auf der COVID-19-Intensivstation Tablets. So kann ein regelmäßiger Austausch per Videotelefonie stattfinden, man hört einander und sieht einander. „Für unsere Patienten und deren Angehörige ist es enorm wichtig, den Kontakt aufrechtzuerhalten. Mit unseren Tablets ersetzen wir zwar nicht die physische Nähe, aber wir sehen, wie gut es der Seele tut, sich per Videotelefonat verständigen und auch mal virtuell umarmen zu können““, sagt Silke Auer, Case Managerin der Operativen Intensiveinheit 90 des UKR.
„Die derzeit nur begrenzten Möglichkeiten für Patientenbesuche erfordern noch mehr Zuwendung durch die Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Klinikseelsorge. Wenn wir dann sehen, wie glücklich ein Patient nach einem Videotelefonat ist, dann hilft das auch uns wieder in unserer Arbeit“, ergänzt Franz Eder, Pflegerischer Leiter der Station 90.
Täglich koordiniert Silke Auer die Termine mit den Angehörigen oder gibt einfach nur kurz Auskunft, ob sich der Zustand des Patienten verändert hat. Zum Videotelefonat selbst geht dann jemand aus dem Stationsteam zu den Patienten auf die Zimmer, hält das Tablet, so dass sich beide Seiten sehen können. Das geschieht auch, wenn der Patient nicht bei Bewusstsein oder nicht ansprechbar ist.
Hier setzen Auer und Eder auf die unterbewusste Wahrnehmung der Schwerstkranken. „Es ist außerdem auch für das Team wichtig, dass die Angehörigen ein Bild zu den Menschen haben, die sich in dieser schweren Zeit um ihre Liebsten kümmern“, resümiert Auer.
Bericht und Bild: Uniklinik Regensburg