Polizei

Am Dienstagvormittag (28.05.2024) zwischen 10.15 Uhr und 10.30 Uhr fiel der zunächst unbekannte Fahrer eines hellgrauen Porsche 911 Carrera mit Weidener Zulassung auf den Bundesstraßen B 299 und B 14 westlich von Gebenbach gleich mehrmals durch gefährliche Fahrmanöver auf. Verkehrsunfälle konnten dabei nur durch die aufmerksame Reaktion unbeteiligter Verkehrsteilnehmer verhindert werden.

Zunächst überholte der Porsche-Fahrer auf der Bundesstraße 299 aus Richtung Großschönbrumm kommend kurz vor Erreichen der Einmündung zur Bundesstraße 14 einen 56jährigen Pkw-Fahrer, schnitt Letzteren beim Wiedereinscheren und soll danach Mühe gehabt haben, vor der nahenden Verkehrsinsel wieder auf seine Spur zu kommen. Im weiteren Verlauf soll der Unbekannte auf der Bundesstraße 14 in Fahrtrichtung Hahnbach mit seinem Boliden ein weiteres Fahrzeug überholt haben, das seinerseits gerade im Begriff war, nach links in die Bundesstraße 299 in Fahrtrichtung Amberg einzubiegen.

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Foto: Symbolbild

Danach setzte der Unbekannte offenbar seine Fahrt auf der Bundesstraße 14 in Fahrtrichtung Hahnbach fort, muss dann aber kurze Zeit später gewendet haben, um dem 56jährigen Pkw-Fahrer dieses Mal entgegenzukommen. Bei dieser zweiten Begegnung war der Porsche-Fahrer gerade im Begriff, ein anderes Fahrzeug zu überholen, der 56jährige habe eigenen Angaben zufolge nur durch ein heftiges Notbremsmanöver einen Frontalzusammenstoß mit dem entgegenkommenden Porsche vermeiden können.

Der geschädigte Pkw-Fahrer brachte die Sachverhalte noch im Laufe des Vormittags bei der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg zur Anzeige, die Beamten leiteten ein Strafverfahren, zunächst gegen Unbekannt, wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ein.

Die kriminalistische Weisheit, wonach ein Täter immer zum Tatort zurückkehre, bestätigte sich dann am Dienstagabend: Gegen 20.25 Uhr konnte eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg den in Rede stehenden hellgrauen Porsche auf der Bundesstraße 299 zwischen Gebenbach und Großschönbrunn ausmachen und kurze Zeit später einer Kontrolle unterziehen. Am Steuer trafen die Beamten einen 46jährigen Mann aus den Benelux-Staaten an, auf den die vorliegende Fahrerbeschreibung exakt zutraf.

Der Mann, ohne festen Wohnsitz in Deutschland, hatte sich das Auto offenbar vom Fahrzeughalter für die Spritztouren ausgeliehen. Bei näherer Überprüfung stellten die Ordnungshüter zudem fest, dass für den Wagen kein Versicherungsschutz mehr bestand. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Amberg musste der selbsternannte Rennfahrer für das ihn erwartende Strafverfahren einen Zustellungsbevollmächtigten benennen, nach Erledigung der Formalitäten konnte er entlassen werden.

Der Porsche allerdings blieb mit mittlerweile entfernten Zulassungsplaketten bei der Polizei zurück. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens bittet die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg mögliche weitere Geschädigte oder Zeugen, sich unter Tel. 09661 / 87440 mit der Dienststelle in Verbindung zu setzen.