Bericht und Bild: Landratsamt Regensburg
Regensburg (RL). Wie gewinnt man gut qualifizierte Fachkräfte für soziale Berufe? Das bleibt eine herausfordernde, gesamtgesellschaftliche Aufgabe, so das Fazit des Qualitätszirkels frühkindliche Bildung, zu dem der Landkreis Regensburg am Dienstag via Online-Konferenz eingeladen hatte. Im Mittelpunkt stand diesmal das Thema „Übertritte gestalten – unter derzeit erschwerten Bedingungen“.
Kindertagesbetreuung hat laut Silvia Siegler, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Regensburg, durch die Corona-Pandemie nochmals an Bedeutung und Wertschätzung gewonnen. „Ein sicherer Betreuungsplatz und eine qualitativ hochwertige Betreuung ist für Mütter und Väter grundlegende Voraussetzung, um Beruf und Familie zu vereinbaren.“
Für Kinder bedeute dies eine Chance zur weiteren Entwicklung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und persönlichen Stärken. „Zudem sind Freunde in Kita und Schule wichtige Wegbegleiter, pädagogische Fachkräfte wertvolle, oft liebgewonnene Bezugspersonen über die eigene Familie hinaus“, erklärt Landrätin Tanja Schweiger, selbst Mutter von zwei Kindern.
2020 wurde der Qualitätszirkel frühkindliche Bildung ins Leben gerufen mit dem Ziel einer Bestandsaufnahme und Einschätzung der aktuellen Qualität im Bereich der frühkindlichen Bildung sowie zum Identifizieren von Handlungsfeldern. Organisiert hatte die aktuelle Veranstaltung das Kommunale Bildungsmanagement, das Kreisjugendamt und die Gleichstellungsstelle des Landkreises Regensburg. Fachleute von Trägern, Institutionen und Ausbildungseinrichtungen trafen sich dabei digital zum Austausch.
Jenny Außerstorfer, Dipl. Sozialpädagogin (FH) und Systemische Familientherapeutin/Supervisorin/Coach (DGSF) von „Beziehungsstärke“ in Regensburg informierte praxisnah zu verschiedenen Übergangsphasen im Leben und erläuterte, wie Eltern und pädagogische Fachkräfte Kinder gemeinsam dabei unterstützen können, neue Lebensphasen positiv zu meistern. Susanne Sturm, Kooperationsbeauftragte für den Übergang Kindergarten – Schule, sprach über den Einschulungskorridor in Bayern und Herausforderungen für die Kindergärten.
Auch die Koki-Stelle am Landratsamt unterstützt
Auch der Landkreis Regensburg unterstützt Eltern und Kinder dabei, Übertritte positiv zu gestalten. Petra Weiherer, stellte Angebote von Koki, der koordinierenden Kinderschutzstelle, vor. Ute Raffler informierte über die Familienbildung und Stanislava Binninger von der Integrationsstelle präsentierte das Konzept „starke EmMis im Kindergarten“. Dieses Projekt unterstützt mittels kostenfreier Übersetzerinnen und Übersetzer für Eltern den Austausch mit pädagogischen Fachkräften in Kindergärten. Ziel ist es, Kindern eine anregende und glückliche Kindergartenzeit und einen guten Schuleintritt zu ermöglichen.
Die Fachleute aus den Bereichen Kinderkrippe, Kindergarten und Grundschule resümieren, dass der Landkreis insgesamt gut aufgestellt sei. Ein zentrales Handlungsfeld bleibe weiterhin die Aufgabe, gut qualifizierte Fachkräfte für die sozialen Berufe zu gewinnen. Dies ist eine zwingende Voraussetzung und bleibt herausfordernd. Zum Schuljahr 2021/22 wird deshalb am Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land die Möglichkeit der verkürzten Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher über das Sozialpädagogische Einführungsjahr für Personen mit mittlerem Bildungsabschluss angeboten.
Der Expertenkreis wird sich auch künftig mit einzelnen Themen intensiver auseinandersetzen und konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten, um die Qualität der frühkindlichen Bildung weiter zu verbessern.