Bericht und Bild: Landratsamt Regensburg

Regensburg (RL).  Das Projekt „BarriereFreizeit“ des Regionalmanagements im Landkreis Regensburg geht weiter. Konkret werden dabei barrierefreie Freizeit- und Wanderwege für in der Mobilität eingeschränkte Menschen ausgesucht und deren Eignung bei Ortsbegehungen in Zusammenarbeit mit Vertretern von Betroffenengruppen geprüft. In Schierling wurde nun ein etwa sechs Kilometer langer Wanderweg nach Eggmühl unter die Lupe genommen. Das Fazit: Die schon jetzt gute Barrierefreiheit kann mit kleinen Ergänzungen noch besser werden.


Bereits 2019 – vor der Corona-Pandemie – fanden solche Begehungen, unter anderem in Friesheim und Beratzhausen, statt. Das Projekt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert wird, läuft noch bis 2022.

Der Landkreis Regensburg möchte nach Auskunft von Magdalena Meyerweissflog vom Regionalmanagement des Landratsamtes aber auch danach auf eigene Initiative diese Arbeit fortsetzen. Das Ziel: die Förderung der gleichberechtigten Nutzung von Freizeit- und Wanderwegen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Stärkung des Heimatbewusstseins beziehungsweise der regionalen Identität.

Wanderweg nach Eggmühl hat schon viel zu bieten

Bei der Testbegehung sollten verschiedene Aspekte in Augenschein genommen und geprüft werden: Infrastruktureinrichtungen, zum Beispiel behindertengerechte Toiletten und Parkplätze, Ruhebänke, Beschaffenheit des Weges und Hinweisschilder. Teilnehmer waren Magdalena Meyerweissflog, 2. Bürgermeisterin des Marktes Schierling Maria Feigl, Schierlings Pressesprecherin Nadine Niebauer sowie Petra Rupp vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund und der Regensburger Stadträtin Wiebke Richter für Phönix e.V. (Beratung und Hilfen für behinderte Menschen).

Auf dem rund sechs Kilometer langen Wanderweg wurde deutlich, dass die Strecke für die beiden Verbandsvertreterinnen insgesamt gut geeignet war, aber doch einige spezifische Punkte zu verbessern sind. So sei ein Teilstück für nichtmotorisierte Rollstuhlfahrer wohl nur schwer zu bewältigen, an Kreuzungen müssten für Sehbehinderte und Blinde Orientierungshilfen, zum Beispiel Leitlinien im Boden, angebracht werden. Und an einem kurzen, aber stark abschüssigen Teil nahe der Weißen Laber – etwas abseits des eigentlichen Wanderwegs – wäre ein Zaun oder ähnliche Schutzmaßnahmen sinnvoll.

Auf die Nutzung für motorisierte und für Schieberollstühle ging Wiebke Richter ein. „Der Weg ist eben, gerade und breit – man kann ausweichen“, stellte sie fest. Klare Abgrenzungen zu Wiesen oder auch zu Flüssen sind für Petra Rupp wichtig. Das unterstrich auch die Regionalmanagerin Magdalena Meyerweissflog. Für sie sind neben den Aspekten Regionalität und Naherholung der demografische Wandel und die Bedürfnisse von Familien mit (Klein)Kindern bedeutend.

Denn auch für Eltern sollten die Wege mit ihren Kleinen – zum Teil in Kinderwägen – gut nutzbar sein. „Das Projekt richtet sich in erster Linie an mobilitätseingeschränkte Menschen mit verschiedenen Behinderungen sowie Senioren, aber auch an Familien mit Kindern“, erläuterte die Regionalmanagerin.

Im Laufe der nächsten Wochen finden zwei weitere Begehungen statt, denn in allen drei Teilregionen des Landkreises (Bayerischer Jura, Vorderer Bayerischer Wald und Gäuboden, Donau-Isar-Hügelland) sollen insgesamt 18 Wander- und Freizeitwege erkundet und anschließend in geeigneter Form (Broschüre beziehungsweise Internet) veröffentlicht werden.