Bahnhof – Neun- und achtköpfige Migrantengruppe – Am Bahnhof in Rosenheim hat die Bundespolizei am Mittwochabend (21. Juni) eine neunköpfige Personengruppe in Gewahrsam genommen. Die vier Erwachsenen und fünf Minderjährigen waren den Fahrkarten zufolge mit dem Eurocity von Verona aus gereist.
Ausweisen konnte sich keiner der syrischen Staatsangehörigen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um syrische Familien. Die Kinder im Alter von fünf bis dreizehn Jahren waren in Begleitung ihrer Eltern. Nach Abschluss der grenzpolizeilichen Maßnahmen wurden die syrischen Migranten einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Die Erwachsenen hatten angegeben, in Deutschland um Schutz nachsuchen zu wollen.
Dagegen wurden zuvor acht andere Syrer nach Österreich zurückgewiesen. Die sechs Erwachsenen und zwei Kinder, sechs und zwölf Jahre alt, waren auf der Inntalautobahn (A93) in zwei aufeinander folgenden Reisebussen in Richtung Rosenheim unterwegs. Ausgangspunkt der Busfahrt war Venedig. Den Bundespolizisten gegenüber konnten sie sich in der Grenzkontrollstelle auf Höhe Kiefersfelden nicht ausweisen.
Wie sich bei den Ermittlungen herausstellte, sind die syrischen Migranten bereits in Italien wohnhaft. Die erwachsenen Migranten wurden von der Rosenheimer Bundespolizei jeweils wegen eines illegalen Einreiseversuchs angezeigt und im Anschluss der österreichischen Polizei überstellt.
Autobahn – Mit Migranten im Auto – Die Bundespolizei hat am Mittwoch (21. Juni) bei Grenzkontrollen an der A93 bei Kiefersfelden einen mutmaßlichen Schleuser gefasst. Der Aserbaidschaner saß am Steuer eines in Polen zugelassenen Wagens. In der Ablage der Fahrertür lag griffbereit ein Küchenmesser. Die drei Mitfahrer konnten sich nicht ausweisen. Sie gaben an, zwar aus der Türkei zu stammen, aber schon einige Zeit in München zu leben. In Österreich hätten sie gemeinsam einen Kurzurlaub genossen. Die Beamten misstrauten dieser “Urlaubslegende” – offenkundig zu Recht.
Im Anschluss an mehrere Nachfragen der Bundespolizisten mussten die türkischen Staatsangehörigen eingestehen, dass sie erst einige Tage zuvor in Bulgarien angekommen wären. Dort trafen sie den Fahrzeugführer, der sie für eine angeblich noch nicht näher bestimmte Summe nach München mitnehmen wollte. Die Autofahrt hätte sie dann im Verlauf der letzten Tage über Serbien, Bosnien, Kroatien, Slowenien und Österreich geführt. Als Reiseziel wäre München in Frage gekommen, wo sie Asyl beantragen wollten.
Den ersten Ermittlungen zufolge schließt die Rosenheimer Bundespolizei eine organisierte Schleuseraktion nicht aus. Der Fahrer behauptete, die drei Männer nur aus Gutmütigkeit mitgenommen zu haben. Bei der Durchsuchung seines Wagens stellten die Kontrollbeamten sofort das spitze Küchenmesser mit der rund zehn Zentimeter langen Klinge sicher, das sich griffbereit in der Seitenablage befand. Der aserbaidschanische 25-Jährige verfügte über einen Reisepass. Sein für Estland gültiges Schengen-Visum war allerdings abgelaufen und seine polnische Aufenthaltserlaubnis ist lediglich auf Polen beschränkt.
Wie seine Mitfahrer im Alter von 23, 24 und 43 Jahren wurde auch er wegen eines illegalen Einreiseversuchs angezeigt. Darüber hinaus wirft ihm die Bundespolizei das Einschleusen von Ausländern unter Mitführung einer Waffe vor. Der festgenommene Aserbaidschaner wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Donnerstag beim Rosenheimer Amtsgericht vorgeführt. Auf richterliche Anordnung hin musste er in der Justizvollzugsanstalt Traunstein die Untersuchungshaft antreten. Die von ihm offenkundig geschleusten drei kurdischen Migranten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet.
Berichte: Bundespolizei