Eine 30-Jährige, die am Montagnachmittag (9. Oktober) bei der Bahnhofmission im Münchner Hauptbahnhof randalierte, griff bei der Personalienfeststellung Bundespolizisten tätlich an und verletzte zwei leicht. Die Aufgriffszahlen unerlaubt Eingereister, die im Hauptbahnhof München aufgegriffen werden, steigen weiter an.
* Gegen 15:45 Uhr wurde der Bundespolizei eine in der Bahnhofsmission am Gleis 11 des Hauptbahnhofes München randalierende Frau gemeldet. Alarmierte Bundespolizisten konnten die 30-jährige Deutsche am Ausgang Bayerstraße erkennen, wo sie eine Unbekannte zur Seite stieß und den Bahnhof verlassen wollte. Als die Frau aus Perlach die Beamten erkannte, versuchte sich zu fliehen.
Als die Bundespolizisten die 30-Jährige an den Armen ergriffen um die Flucht zu verhindern, schlug sie um sich und trat nach den Beamten. Zudem versuchte sie beim Zubodenbringen und der Überwältigung wiederholt an die geholsterte Dienstwaffe eines Bundespolizisten zu kommen, was jedoch verhindert wurde. Gegen die gebürtige Paraguayerin ermittelt die Bundespolizei wegen Widerstandes und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung. Zwei Beamte erlitten Kratzer und Rötungen an den Armen, benötigten jedoch keine medizinische Behandlung und konnten ihren Dienst fortsetzen. Die 30-Jährige blieb unverletzt; sie konnte die Wache nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen freien Fußes verlassen.
* Was bereits vor und während des Oktoberfestes zu beobachten war, dass vermehrt unerlaubt Eingereiste im Hauptbahnhof München aufgriffen werden, setzte sich fort. Am Montag wurden insgesamt 25 Personen von der Bundespolizei festgestellt, die meisten reisten mit grenzüberschreitenden Zügen bzw. Zügen aus Grenzregionen an. Darunter befanden sich gemäß eigenen Angaben 18 türkische Staatsangehörige (darunter zwei Babys und fünf Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren sowie drei Jugendliche).
Die sieben anderen Personen kamen aus Syrien, aus Sierra Leone (unbegleiteter Minderjähriger) sowie drei aus dem Iran und zwei aus Afghanistan (darunter ein unbegleiteter Minderjähriger). Alle 25 wurden nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen an Münchner Erstaufnahmeeinrichtungen bzw. das Young Refugee Center München weitergeleitet. In einem Fall eines 27-jährigen Türken handelte es sich um einen Aufgriff des Zolls. Dieser fuhr im EC82, aus Kufstein kommend, nach München und führte keine aufenthaltslegitimierenden Ausweisdokumente mit sich.
Er äußerte kein Asylgesuch; hatte dieses bereits am 5. Oktober in Österreich gestellt. Der 27-Jährige soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden, da gegen ihn u.a. bereits ein Einreiseverbot in die Bundesrepublik Deutschland bestand.
Bericht: Bundespolizei