Plettenberg (ots). Die Besatzungen des Hilfeleistungslöschfahrzeugs und der Drehleiter der Feuer- und Rettungswache wurden am Donnerstag, 11. Juni 2020, gegen 16.32 Uhr in die Grabenstraße gerufen. Dort hatten mehrere Anwohner schon seit den frühen Morgenstunden ein schreiendes Rehkitz gehört, welches sich aber nicht genau lokalisieren ließ. Beim Eintreffen der Feuerwehr verstummte das Tier.
Durch die Angaben der Melderin und die der Nachbarn wurde der Bereich eingegrenzt und die Feuerwehrleute durchsuchten das mit Dornengestrüpp bewachsene Dickicht nach dem Reh. Nach einiger Zeit konnte ein im Gras liegendes Rehkitz, welches noch sehr klein war, aufgefunden werden. Das Kitz bewegte sich kaum und machte einen sehr schwachen Eindruck. Daraufhin versuchten die Polizei und der Einsatzleiter der Feuerwehr parallel, einen Tierarzt sowie einen Jagdausübungsberechtigten zu erreichen.
Ein ortsansässiger Tierarzt riet dazu, dass sich der Jäger ein Bild von dem Tier machen und dann entscheiden solle, ob man das Kitz noch eine Nacht an seinem Platz lasse in der Hoffnung, dass das Muttertier zu ihm zurückfinde, oder ob man das Jungtier direkt in eine Aufzuchtstation bringen solle. Einen Jagdausübungsberechtigten konnten die Einsatzkräfte nicht erreichen, allerdings wurde durch die Nachbarn ein Jäger verständigt, der nach nur wenigen Minuten vor Ort war.
Nach Begutachtung des Kitzes ging dieser davon aus, dass das Muttertier nicht mehr zurückkommen werde und der „kleine Patient“ schleunigst aufgepäppelt werden müsse. Zu einem Bauernhof in Herscheid, auf dem man sich des Öfteren um junge und vereinsamte Wildtiere kümmert, wurde sofort durch den Jäger der Kontakt aufgenommen und das Rehkitz zur Aufnahme angekündigt.
Nach zirka 45 Minuten konnten Feuerwehr und Polizei wieder einrücken. Den Transport des geschwächten Rehkitzes in die Nachbargemeinde übernahm der Jäger.
Bericht und Bilder der Feuerwehr Plettenberg