Amberg. Am Montagvormittag (27. Juni) hat ein Mann einen Polizeieinsatz ausgelöst. Der 37-Jährige war in einen abgestellten Güterwaggon am Bahnhof Amberg geklettert. Kurz darauf fuhr der Zug in Richtung Schwandorf los.
Ein 37-jähriger Deutscher hatte sich leichtsinnig in Lebensgefahr gebracht. Aus noch ungeklärten Gründen warf ein Freund die Geldbörse des 37-Jährigen in einen am Bahnhof Amberg abgestellten und von oben offenen Frachtwagen. Um sich sein Portemonnaie wiederzuholen, kletterte der Deutsche auf den Güterwagen und stieg hinein. Im selben Augenblick setzte sich der Güterzug in Richtung Schwandorf in Bewegung.
Glücklicherweise hatte ein Zeuge den Vorgang beobachtet und umgehend die Polizei Amberg alarmiert. Schnell übernahm die zuständige Bundespolizei den Einsatz und ordnete einen außerplanmäßigen Halt des Zuges am Bahnhof Irrenlohe an. Dort wurde der komplette Güterzug nach dem blinden Passagier durchsucht.
Die Bundespolizisten fanden den Mann unverletzt in einem offenen und leeren Güterwagen und befreiten ihn. Der Verunglückte konnte zwar unversehrt geborgen werden, doch seine gefährliche Aktion hat ein Nachspiel: Die Bundespolizei zeigte den 37-Jährigen wegen Verstoßes gegen die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung an.
Die Bundespolizei Waldmünchen warnt: Das unbefugte Betreten von Schienenfahrzeugen ist nicht nur verboten, sondern auch lebensgefährlich. Abgestellte Züge können unvorhersehbar in Betrieb genommen werden. Wer sich unbefugt in deren Nahbereich aufhält, spielt mit seinem Leben.
Auch die Gefahr von Hochspannungs-Oberleitungen wird oft unterschätzt. Vielen ist gar nicht bewusst, dass die Oberleitung über den Gleisen eine Spannung von 15.000 Volt führt. Das ist über 65-mal mehr als in der Steckdose zu Hause. Und man muss die Oberleitung nicht einmal berühren: Zu einem lebensbedrohlichen Stromüberschlag kann es auch über eine gewisse Entfernung kommen.
(Bericht: Bundespolizei Waldmünchen / Bild: Symbolbild)