Neue Babysitter für den Landkreis – Zwölf Frauen qualifizierten sich für den Babysitterdienst

Der seit 2004 erfolgreich arbeitende Babysitterdienst, der über den Landkreis Schwandorf organisiert wird, veranstaltete im Oktober einen neuen Babysitterkurs im Bürgertreff Burglengenfeld. Aktuell stehen damit 65 Babysitterinnen auf der Vermittlungsplattform für den Landkreis.

Bei dem ganztägigen Kurs erfuhren die zwölf Teilnehmerinnen so Grundsätzliches wie Wickeln, Füttern und Pflegemaßnahmen, Vorbeugung von Unfällen, richtig reagieren in Notfällen, rechtliche Fragen eines Babysitters und der Organisation des Babysitterdienstes.

Was können Kinder in den unterschiedlichen Altersstufen bereits alles, welche Entwicklungsphasen gibt es bei Klein-, Kindergarten- oder Schulkindern? Mit welchen Bastelaktionen, Liedern und Spielen können Kinder gut beschäftigt werden? Mit Fragen und Situationen wie diesen setzten sich die Teilnehmerinnen zusammen mit der Referentin Susanne Zölch, die auch den Babysitterdienst Prüfening St. Bonifaz Regensburg organisiert, im Babysitter-Kurs auseinander. In den acht Stunden wurden die angehenden Babysitterinnen mit theoretischer Einführung, praktischen Übungen und Fallbeispielen darauf eingestimmt, was sie beim Babysitten erwartet.

Als Babysitter kann tätig werden, wer mindestens 15 Jahre alt ist und neun Jahre zur Schule gegangen ist. Aber nicht nur Jugendliche, sondern auch erfahrene Familienfrauen oder jung gebliebene ältere Menschen sind beim Babysitterdienst herzlich willkommen. So bunt gemischt zeigte sich auch der Teilnehmerkreis des Kurses. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Qualifizierung erhielten die Teilnehmerinnen ein Babysitter-Zertifikat und die neuen Babysitter werden auf der Internetseite des Landkreises Schwandorf eingetragen unter https://www.landkreis-schwandorf.de/Familie-Soziales-Gesundheit/Kinder-Jugendliche/.

Der Landkreis Schwandorf hat ein Netzwerk an ausgebildeten Babysittern geschaffen, deren Vermittlung über das Internet stattfindet. Interessierte Eltern kommen über diese Internetplattform in Kontakt mit den Babysittern. Dort sind potentielle Einsatzorte wie auch Mobilität und alle weiteren Voraussetzungen aufgelistet. Ebenso sind Handzettel für Eltern und Babysitter und wichtige Informationen über Versicherungsschutz etc. auf dieser Seite zu finden.

„Wir wollen mit dem Babysitterdienst eine Ergänzung zu den bestehenden Kinderbetreuungsangeboten anbieten, damit Eltern für ein paar Stunden in Ruhe Besorgungen erledigen oder einfach mal Zeit für sich haben können“ so Helga Forster, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schwandorf.

Umgang mit kindlicher Sexualität  – Neuer Vortrag im Rahmen der Kursreihe Stark durch Erziehung

Das Lokale Bündnis für Familien stellt im Rahmen seiner Kursreihe „Stark durch Erziehung“ beim nächsten Vortrag die kindliche Sexualität in den Fokus. Am Donnerstag, 17.11.2022 um 19 Uhr referiert die Dipl. Sozialpädagogin, Jadranka Umek von Donum Vitae in der Volkshochschule Schwandorf (Kirchengasse 1) zu diesem Thema.

Kindliche Sexualität hat nichts mit der Sexualität von Erwachsenen zu tun. Es bedeutet für das Kind schöne Gefühle zu erfahren. Kindliche Sexualität erfahren Babys und Kleinkinder mit allen Sinnen und mit der instinktiven und spontanen Lust auf körperliches Wohlgefühl. Bereits Neugeborene erfahren durch den Körperkontakt ein überlebenswichtiges Gefühl des Angenommen seins und Liebe. Kindliche Sexualität zeigt sich in vielfältigen Facetten, je nach dem Entwicklungsstand und Alter des Kindes. Warum benutzt mein Kind „schmutzige“ Wörter? Warum trägt mein Sohn am liebsten Mädchenkleider? Wie benennen wir als Eltern die Geschlechtsorgane?

Die Referentin behandelt in diesem Vortrag diese und andere Fragen und den Umgang mit der kindlichen Sexualität in den ersten 6 Lebensjahren als zentralen Baustein der kindlichen Entwicklung. Wir sprechen und diskutieren über Themen wie, Entwicklungsphasen, Akzeptanz der Grenzen und Intimität, kindliche Neugier und Erkundungsverhalten und über all die Fragen die Sie selbst beschäftigen.

Interessierte Eltern oder Fachkräfte in der Jugendarbeit können sich zu dem kostenlosen Vortrag bei der vhs Schwandorf unter vhs@schwandorf.de anmelden.

Bayerische Landräte werben in Brüssel für den ländlichen Raum

Die Politik der Europäischen Union wirkt sich tiefgreifend auf das Leben der Menschen in den bayerischen Landkreisen aus. Ein starker Draht in die europäischen Institutionen ist für die Kommunen deswegen besonders wichtig. Die bayerischen Landrätinnen und Landräte nutzen ihre diesjährige Landrätetagung vom 8. bis 10. November deswegen, um sich in Brüssel mit den für ihre Interessen wichtigen Verantwortungsträgern auszutauschen.

„Gerade der Europäische Grüne Deal bzw. Fit for 55 und die darin enthaltenen Pflichten (insb. die Renovierungspflichten) betreffen die kommunale Ebene erheblich. In Zeiten angespannter Haushaltslage stehen damit auch finanzstarke Kommunen vor großen Herausforderungen. Es ist wichtig, sich mit den Verantwortlichen in Brüssel direkt auszutauschen, um auf kommunale Realitäten und Notwendigkeiten aufmerksam zu machen“, so der Präsident des Bayerischen Landkreistags, Landrat Thomas Karmasin, Fürstenfeldbruck. „Bis heute ist unklar, wie der Grüne Deal finanziert werden soll. Auf Seiten der Kommunen bestehen große Befürchtungen, dass die Regionalförderung darunter leiden wird. Dabei sind die bayerischen Kommunen auf eine starke regionale Förderung durch die EU angewiesen. Kürzungen (auch im Agrarbereich) treffen sie empfindlich. Starke kommunale Haushalte sind entscheidend für den Erhalt der Angebote und Leistungen der Menschen vor Ort. Das muss sich auch in der Klima-, Förder- und Finanzpolitik der EU widerspiegeln“, so Karmasin weiter.

Runden mit den bayerischen Landesgruppen der Fraktionen im Europäischen Parlament sowie den deutschsprachigen kommunal- und regionalpolitischen Sprechern im Europäischen Parlament sowie der Austausch mit hochrangigen Mitgliedern der zuständigen Bereiche innerhalb der Europäischen Kommission wie Michael Hager, Chef des Kabinetts Valdis Dombrovskis, EU-Vizepräsident und EU-Kommissar für Wirtschaft und Kapitaldienstleistungen und Markus Schulte, Hauptberater Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen, Europäische Kommission, werden für die Überbringung dieser Botschaften genutzt.

Aber auch ein weiteres brisantes Thema wird im Mittelpunkt der Tagung stehen: die Migrationspolitik der Europäischen Union. „Wir warnen seit Wochen vor einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen und möglichen Zuständen wie 2015 und 2016. Wir sehen dem Winter mit Blick auf die rasant steigenden Flüchtlingszahlen mit großer Skepsis entgegen. Tragfähige Lösungen fordern auch die Europäische Union. Wir brauchen unter anderem dringend eine Einigung der Mitgliedstaaten im Bereich der Lastenverteilung“, so der Präsident des Bayerischen Landkreistags. Mit Direktor Matthias Oel, Generaldirektion Migration und Inneres der Europäischen Kommission, sowie Diane Angermüller, Sektorleiterin für legale Migration, und Andreas Fabritius, Policy Officer im Referat für Asyl, ebenfalls beide von der Generaldirektion Migration und Inneres, werden die Herausforderungen im Schengenraum und die Auswirkungen der EU-Migrationspolitik auf die bayerischen Landkreise diskutiert.

Vorträge von Botschafterin Dr. Helen Winter, Stellvertretende Ständige Vertreterin der Bundesrepublik Deutschland bei der EU über die anstehenden Herausforderung für Deutschland in der EU sowie von Georg Huber, Leiter der EU-Repräsentanz des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands über aktuelle Herausforderungen in der Finanzmarktregulierung runden die Tagung ab.

Getagt wird im Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR). Für den Ersten Vizepräsident des Bayerischen Landkreistags, Landrat Thomas Habermann, Rhön-Grabfeld, ist dieser Ort kein unbekannter. Als einer von zwei Vertretern des Deutschen Landkreistags vertritt der Unterfranke im AdR die Belange aller 294 deutschen Landkreise und setzt sich dafür ein, dass Fragen der Daseinsvorsorge dort geregelt werden, wo sie umgesetzt werden: auf der Ebene der Kommunen. Der AdR hat ein förmliches Mitspracherecht, wenn EU-Rechtsvorschriften lokale Gebietskörperschaften betreffen. Habermann wurde in diesem Jahr sogar als Mitglied in das Präsidium des AdR berufen.

Zur Tagung gehört auch ein Festakt anlässlich des 30. Geburtstages des Europabüros der bayerischen Kommunen (EBBK). Dieses teilt sich der Bayerische Landkreistag seit 1992 mit dem Bayerischem Gemeindetag, dem Bayerischen Städtetag, dem Bayerischen Bezirketag und dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband. 1999 haben sich noch Sachsen und Baden-Württemberg angeschlossen. Die Kommunalen Spitzenverbände der übrigen Bundesländer werden vom Deutschen Landkreistag vertreten. Das Büro ist insofern einzigartig. Im Rahmen der Veranstaltung in der Vertretung des Freistaates Bayern wird die Präsidentin des Europäischen Parlamentes, Roberta Metsola, MdEP, Einblicke in aktuelle Herausforderungen der EU geben.

(Bericht und Bild: Landratsamt Schwandorf)