Bericht und Bild: Stadt Neumarkt

Neumarkt.  Seit 2002 hat die Stadt Neumarkt einen eigenen Beirat für Menschen mit Behinderung, dessen Vertreter jeweils für drei Jahre gewählt werden. Eigentlich wären daher schon im letzten Jahr Neuwahlen erforderlich gewesen. Diese mussten aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden, so dass der letzte Beirat in seiner Besetzung vier Jahre im Amt gewesen war. Zur jetzt durchgeführten Wahl begrüßte die Referentin des Stadtrates für Menschen mit Behinderung Sigrid Steinbauer-Erler zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger im Rathaussaal.

Sie dankte den bisherigen Beiratsmitgliedern für ihr Engagement und besonders der scheidenden Vorsitzenden Tanja Hanßen, die nicht mehr kandidierte. Sie erhielt von der Stadt einen Blumenstrauß zum Abschied, den Stadträtin Steinbauer-Erler in Vertretung von Oberbürgermeister Thomas Thumann überreichte. Unter der Wahlleitung von Wolfgang Wittl vom Amt für Wirtschaftsförderung wurden die neuen Mitglieder für den Beirat gewählt. Er besteht aus sieben gewählten Mitgliedern und als so genanntes „geborenes“ Mitglied gehört die Behindertenreferentin des Neumarkter Stadtrates Steinbauer-Erler als achtes Mitglied mit dazu.

In den Beirat für Menschen mit Behinderung wurden gewählt: Helga Hoerkens, Bernhard Lehmeier, Verena Kornburger, Claudia Franke, Birgit Gärtner, Kerstin Schubert und Karl Ferstl. Außerdem wurden einige Ersatzmitglieder gewählt. Außerdem gibt es mit Sven Göpel und Gudrun Faltus noch zwei so genannte Kooptierte Beiräte. Im Anschluss an die Wahl setzten sich die neu gewählten Beiratsmitglieder und ihre Vertreter zusammen und wählten aus ihrer Mitte einen neuen Vorstand. Als erste Vorsitzende fungiert die langjährige Stadträtin Helga Hoerkens. Zu ihrem Vertreter wurde der ebenfalls viele Jahre im Stadtrat vertretene Bernhard Lehmeier gewählt, der in dieser Zeit zudem als Referent für Menschen mit Behinderung tätig gewesen war.

Zur Schriftführerin wurde Verena Kornburger gewählt. Stadträtin Steinbauer-Erler dankte den neuen Beiratsmitgliedern und allen, die sich für die Belange der Menschen mit Behinderung engagieren. Den neu Gewählten wünschte sie viel Erfolg für ihre Arbeit und beglückwünschte sie zu ihrer Wahl. Die neugewählte Vorsitzende Hoerkens erhielt von ihr einen Blumenstrauß.

 

Neumarkt.  Oberbürgermeister Thomas Thumann hat bei einem Pressetermin vor Ort bekanntgegeben, dass die Stadt eine neue Kindertagesstätte (Kita) im Stadtteil Wolfstein plant. Mit dabei waren Michael Kühnlein sen. und Michael Kühnlein jun. als planende Architekten sowie der Hochbauamtsleiter der Stadt Roland Feierle und Thomas Kautnik vom Hochbauamt, der das Projekt federführend betreuen wird. Mit der neuen Kita soll die hohe Nachfrage im Bereich der Kleinkinderbetreuung in Neumarkt gedeckt werden. Entstehen soll sie auf dem Areal beim früheren Vereinsheim des TSV Wolfstein, das zwischen Rennbühlweg und Brunnenstraße gelegen ist. Vorgesehen ist ein Gebäudeensemble, das optisch und bautechnisch etwas ganz Besonderes sein wird, wie Oberbürgermeister Thumann ausführte: „Was wir hier vorhaben, ist ein regelrechter Quantensprung im Hinblick auf die städtebauliche Einpassung und im Sinne eines nachhaltigen Bauens. Sowohl durch die verwendeten Materialien als auch mit der technischen Ausstattung setzen wir Maßstäbe für zukunftsorientiertes Gestalten. Dabei schaffen wir eine angenehme Atmosphäre für die Kinder und ihre Betreuer.“

In der Kita sollen Räume für vier Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen sowie zwei Kinderkrippengruppen mit jeweils 12 Plätzen entstehen. Insgesamt werden dann 124 Kinder in der Einrichtung untergebracht sein. Bisher wird der Bedarf nicht weit davon entfernt ebenfalls in der Brunnenstraße in der aus mobilen Bauteilen errichteten Kindertagesstätte interimsmäßig abgedeckt.

Die Besonderheiten dieser geplanten Baumaßnahme liegen laut Oberbürgermeister Thumann zum einen darin, „dass die notwendigen Gebäudeteile baulich so angeordnet werden, als wären es vier kleinere miteinander verbundene Hauseinheiten. Dies sorgt dafür, dass sich die gesamte Kita gut in die Umgebung einfügt. Herausragend werden dabei das Baumaterial und die Vorgehensweise beim Bauen sein. Wir wollen die Kita nämlich in Holzbauweise errichten, wie schon beim Haus Regenbogen in der Dr.-Kurz-Straße. Aber hier in Wolfstein setzen wir noch eines drauf, denn das Holz soll dabei aus den eigenen städtischen Wäldern kommen.“ Dazu werden bei der ohnehin nun anstehenden Holzaktion der Stadt entsprechende Bäume für diesen Zweck ausgewählt und verwendet. Eine erste Vorbesichtigung und Besprechung im städtischen Forst hat dazu bereits stattgefunden. Auch eine Fassadenbegrünung ist für die neue Einrichtung vorgesehen und auf den Dächern der vier Gebäudeteile sind Photovoltaikanlagen in südlicher Richtung angeordnet. Der dabei erbrachte Strom wird zu 60 Prozent im Gebäude selbst verwendet werden können, wie Architekt Michael Kühnlein jun. ausführte.

 

 

Neben der Holzbauweise wird es auch so sein, dass die Struktur in Fachwerkhausprägung erstellt wird und die Dämmung über Stroh und Lehm erfolgt, wobei das hart gepresste und eingepasste Stroh höchste Anforderungen an den Brandschutz erfüllt. Wie Architekt Michael Kühnlein sen. darstellte, bringen diese Bauweisen mit sich, dass ein Gebäude entsteht, das vom Aufenthaltsklima und von der Außenansicht äußerst positiv wahrgenommen wird. Auch der Punkt Nachhaltigkeit werde auf vielfältige Weise bedacht, bis hin zum Problem einer späteren Entsorgung. Auch da sei man mit den verwendeten Materialien sehr weit voraus. Denn immerhin könnte ein Großteil des Baumaterials später wiederverwendet werden, was bei normalen Baumaterialien wie Beton, Mauerwerk und ähnlichem nicht der Fall ist. Das senkt zudem später einmal anfallende Entsorgungskosten um ein Vielfaches.

Sein Sohn, Michael Kühnlein jun. ergänzt, dass zwischen den vier Gebäudeteilen Flachdächer vorgesehen sind, die Gebäudeteile selbst erhalten Satteldächer. Dabei werden die Flachdächer extensiv begrünt und auch die nordseitigen Satteldächer erhalten Grünflächen. Dies alles trägt dazu bei, dass bei Regenereignissen die Kanalisation der Stadt entlastet wird, weil diese Flächen entsprechend Wasser speichern und bis zu einem gewissen Grad zurückhalten können. Auch ein Außenbereich für die Kinder mit abwechslungsreicher Spielfläche ist mit vorgesehen. Insgesamt wird diese Maßnahme nach ersten Schätzungen angesichts der aktuell hohen Baupreise rund 8 Mio. Euro kosten.

Dazu erhofft sich die Stadt auch eine Förderung der Regierung. Zunächst aber muss sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 9.12.2021 damit befassen und das Projekt freigeben, wie Oberbürgermeister Thumann ergänzt. Schon im Vorfeld habe man die Stadträte in einer eigenen Veranstaltung über dieses Vorhaben informiert. Als Träger für die neue Kita wird die „Haus St. Marien gGmbH“ fungieren.