Beförderung für Hans Prechtl – Ab 1. Dezember gilt neuer Geschäftsverteilungsplan im Landratsamt – Fast zeitgleich mit dem 50-jährigen Bestehen des Landkreises am 1. Juli 2022 wurden erstmals mehr als 150.000 Einwohner im Landkreis Schwandorf gezählt. Diese Steigerung führt zu einer Änderung der Geschäftsverteilung im Landratsamt. Hans Prechtl, seit April 2015 Pressesprecher, rückt zum Abteilungsleiter auf. Damit verbunden ist der Aufstieg von der dritten in die vierte Qualifikationsebene, also vom gehobenen in den höheren Dienst. Prechtl hatte sich dafür seit Februar 2022 mit verschiedenen Modulen, die teils Online und teils in Präsenz abgehalten wurden, an der Hochschule für den öffentlichen Dienst qualifiziert. Die Abschlussprüfung zum Thema „Rechtliche Methodenkompetenz in der Verwaltungspraxis“ fand am 19. Juli in München statt.
Zu den neuen Aufgaben des 61-jährigen, der seit 21 Jahren ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Stulln ist, gehört die Leitung der Abteilung A „Kreisentwicklung und Büro des Landrats“. Schwerpunkte dieser Abteilung sind die Bereiche Touristik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Sport, der Bereich Senioren, das Kommunale Bildungsmanagement mit der Lernenden Region sowie die Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung. Daneben obliegen Prechtl einzelne Dienstaufgaben wie etwa Enteignungsverfahren.
Das Amt des Pressesprechers übernimmt ab 1. Dezember der bisherige Stellvertreter Manuel Lischka. Damit verbunden ist das Aufrücken zum Sachgebietsleiter. Da Prechtl aber nicht ganz von der Pressestelle lassen möchte, wird er in den Abwesenheitszeiten von Lischka weiterhin der Ansprechpartner für die Medien sein.
Prechtl zeigte sich dankbar, dass er die Qualifizierung für die vierte Beamtenebene trotz einer Operation erfolgreich absolvieren konnte. An einer Lehrveranstaltung zum Verfassungsrecht hatte er vom Krankenbett aus Online teilgenommen. „Ich freue mich sehr, jetzt in der Behörde eine Abteilung leiten zu dürfen, in der vor mehr als 40 Jahren meine berufliche Laufbahn begann“, blickte er auf die Anfänge in Schwandorf zurück. Nach dem Abschluss des Studiums zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) im Jahr 1984 in Hof wurde der Staatsbeamte ans Landratsamt Regenburg versetzt, wo er mehr als 30 Jahre tätig war. Unter anderem leitete er dort das Büro des Landrats Herbert Mirbeth und übte damit dieselbe Tätigkeit aus, die ihm auch unter Landrat Thomas Ebeling obliegt.
Sicherstellung der Versorgung von Neugeborenen – Hebammen, Ärzte und weitere Netzwerkpartner tauschen sich aus – Seit geraumer Zeit beobachten Fachkräfte, Kooperations- und Netzwerkpartner im Landkreis Schwandorf die Tendenz, dass die Versorgungssituation für Neugeborene, (Klein-)Kinder und deren Familien immer schwieriger sichergestellt werden kann. Ein Alarmsignal, das von Vertreterinnen der Koordinationsstelle frühe Kindheit (Koki), dem Leiter des Kreisjugendamtes Martin Rothut und der Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Stefanie Bauer zum Anlass genommen wurde, professionsübergreifend Hebammen, Ärztinnen und Ärzte, Kinderkrankenschwestern und Vertreter der Frühförderstelle, der Erziehungsberatungsstelle, der Schwangerenberatungsstelle und von weiteren Fachdiensten des Gesundheitsamtes zu einem runden Tisch einzuladen.
Ziel des Gespräches war, mehr Transparenz hinsichtlich der aktuellen Situation aus dem Blickwinkel der einzelnen Beteiligten zu schaffen, bestehende Probleme zu benennen und Lösungsansätze auszuarbeiten. Dass für eine solche Veranstaltung allgemein Bedarf gesehen wird, zeigte das bunte Teilnehmerbild mit flächendeckender Beteiligung der Akteure aus den unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens.
Im Landkreis Schwandorf sind derzeit 24 Hebammen gemeldet. Gerade die an diese Berufsgruppe gestellten Anforderungen unterliegen einem ständigen Wandel, einhergehend mit einem kontinuierlichen Anstieg der zu tragenden Verantwortung. Ein in der öffentlichen Wahrnehmung viel zu wenig bekannter Grund hierfür mag die sukzessive Kürzung der stationären Krankenhausaufenthalte nach der Entbindung sein. Noch bis vor einigen Jahren wurden Generationen junger Mütter nach der Geburt „multiprofessionell gut versorgt im Krankenhaus“ in Pflege und Betreuung der Säuglinge durch Hebammen eingewiesen und hatten somit die Möglichkeit, unter fachkundiger Begleitung in die „neue Rolle und den neuen Lebensabschnitt“ hineinzuwachsen.
Dieser Lern- und Lehrprozess ist inzwischen weitgehend in den Bereich der ambulanten Hebammennachsorge verlagert Diese wird allerdings nicht – wie leider oft fälschlicherweise angenommen- automatisch jeder Wöchnerin zugeteilt. Genießt man das Privileg einer sichergestellten Nachsorge, kommt zusätzlich erschwerend das pauschale Abrechnungssystem für den Hebammen-Hausbesuch hinzu. Der Standardbetreuung wird nicht mehr als 20 bis 25 Minuten eingeräumt- eine Zeitspanne, die oft bei Weitem nicht reicht, alle Unsicherheiten und Fragen zu klären, geschweige denn Mutter und Kind umfassend zu untersuchen. Wie dringend notwendig Unterstützungsbedarf gerade in der fragilen Übergangszeit, dem sog. Wochenbett, ist, wird häufig von den Betroffenen zu spät erkannt – wenn freie Hebammenkapazitäten nicht mehr bestehen, da diese bereits Monate im Voraus ausgebucht sind.
Aktuell sollte bereits mit Feststellung einer Schwangerschaft unbedingt Kontakt zu einer Hebamme zur Klärung der zukünftigen Versorgungssituation hergestellt werden. Eine Notwendigkeit, die über alle möglichen Kanäle deutlicher kommuniziert werden muss. Auch sollten werdende Mütter bzw. Eltern motiviert werden, intensiver vorgeburtliche Angebote im Sinne der Geburtsvorbereitungskurse von Hebammen sowie der Elternschule am St. Barbara Krankenhaus in Schwandorf wahrzunehmen, unabhängig vom jeweiligen Wohnort. Viele Fragen und Unsicherheiten lassen sich in diesem Rahmen bereits im Vorfeld bearbeiten und entlasten damit die intensive Nachsorgephase.
Mit nur fünf Kinderarztpraxen im Landkreis, die oft zusätzlich mit dem Problem des Fachkräftemangels in Hinblick auf medizinische Fachangestellte zu kämpfen haben, ist auch die pädiatrische Versorgung angespannt. Aufnahmestopps und lange Wartezeiten bei der Terminvergabe (in der Telefon-Warteschleife) sind bedauerlicherweise keine Seltenheit und können auch durch Digitalisierungsoptionen wie der Online-Terminvergabe nicht immer zufriedenstellend abgefangen werden. Um gerade die frühen Untersuchungen der ganz Kleinen sicherzustellen (U2/U3), ist daher ein vorausschauendes Planen und eine Abstimmung der Akteure untereinander, sowie in Kooperation mit den werdenden Eltern enorm wichtig.
Erfreulicherweise sind die niedergelassenen Praxen und die Geburtsklinik des Landkreises nicht nur für das Thema sensibilisiert, sondern auch um Lösungsansätze bemüht. So bietet das St. Barbara Krankenhaus bei frühzeitiger Entlassung die „Ambulante U2“ an; bei vielen Kinderärzten werden Kinder, die einer U2/U3 bedürfen, vorrangig behandelt.
Sprachbarriere bleibt Herausforderung
Einstimmigkeit bei allen Beteiligten herrscht, dass die Sprachbarriere bei der Betreuung der zahlenmäßig kontinuierlich steigenden Klientel mit Migrationshintergrund eine enorme Herausforderung, wenn nicht Überforderung darstellt. So bleibt trotz des hohen Zeitaufwandes, häufig ohne Dolmetscher Situationen richtig zu erfassen, Probleme zu identifizieren und essentielle Informationen zu transportieren, nicht selten das mulmige Gefühl bei den Verantwortlichen zurück, die Versorgung der Schutzbedürftigen nicht ausreichend gewährleisten zu können. Die Fachkräfte wünschten, Entlastung zu schaffen, indem eine ausreichende Anzahl von kompetenten Übersetzern und festangestellten Sozialarbeitern sowie Hebammen, insbesondere für die Betreuung von Müttern und ihre Neugeborenen bzw. (Klein)Kindern in Gemeinschaftsunterkünften bereitgestellt werden.
Im Ausblick auf die Zukunft stimmt optimistisch, dass das Studienangebot für Hebammen mit Ableistung der praktischen Studienphase am St. Barbara Krankenhaus in Schwandorf gut angenommen wird, so dass es hoffentlich gelingen mag, die Hebammenzahl im Landkreis im Verlauf der kommenden Jahre dauerhaft sukzessive aufzustocken und sichern. Zusammenfassend wurde eine Verstetigung des interprofessionellen Austausches allgemein begrüßt. Als Fazit lässt sich festhalten, dass alle Akteure – selbst in belastenden Zeiten dauerhafter Krisen, personeller Engpässe und finanzieller Unsicherheit – standhaft der Resignation trotzen, nach alltagstauglichen Lösungen suchen und den Wunsch haben, die jungen Familien in dieser sensiblen Lebensphase mit ihrer Expertise bestmöglich zu unterstützen.
Trichinenproben bei Wildschweinen – Schulung für Jäger am 11. Dezember – Für die Jägerschaft im Landkreis bietet das Landratsamt am Montag, 11. Dezember, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamtes erneut eine Schulung zur Entnahme von Trichinenproben bei Wildschweinen an. Die Referenten der rund einstündigen Veranstaltung sind Mitarbeiter des Landratsamtes Schwandorf.
Tobias Schießl vom Veterinäramt informiert über die Antragstellung sowie die Annahme und Annahmezeiten der Proben. Dr. Nadine Schieder vom Veterinäramt berichtet über die Trichinenprobenentnahme bei Wildschweinen und gibt auch praktische Hinweise. Eine Gesundheitsbelehrung nach dem Infektionsschutzgesetz durch Oliver Mayer vom Gesundheitsamt rundet den Kurs ab.
Eine Teilnahme ist nur für Jäger mit Wohnsitz oder Jagdrevier im Landkreis Schwandorf und nach vorheriger Anmeldung möglich, welche auf der Homepage des Landratsamtes Schwandorf (www.landkreis-schwandorf.de – Online-Verfahren und Formulare – Veterinärwesen – Anmeldung Schulung Jäger) vorgenommen werden kann. Neben der Adresse sind auch das Geburtsdatum und der Geburtsort anzugeben. Der Kostenbeitrag in Höhe von zehn Euro pro Teilnehmer ist am Kurstag in bar zu entrichten.
Berichte: Landratsamt Schwandorf