(Bericht: Bundespolizei) – Die Bundespolizei hat am Sonntag (10. Dezember) am Bahnhof Rosenheim eine größere Migrantengruppe in Gewahrsam genommen. Die zwölf Türken waren mit einem Reisezug von Verona aus in Richtung München unterwegs. Einreisepapiere hatten sie nicht. Zuvor konnten sich fünf Afghanen in einem Zug aus Bologna nicht ausweisen. Für sie endete die Reise ebenfalls in Rosenheim und nicht wie geplant in Hamburg. Ersten Ermittlungen zufolge hatte ein Schleuser bei der Beschaffung der Fahrkarten seine Finger im Spiel.
Die zwölf türkischen Staatsangehörigen saßen im EuroCity zusammen in einem Wagon. Bei der Grenzkontrolle konnten sie den Bundespolizisten keine Pässe oder Visa aushändigen. Eigenen Angaben zufolge waren sie bis nach Italien geschleust worden. Dort hätten sie sich dann selbst die Fahrkarten besorgt, um nach Deutschland zu gelangen. Nach dem Ausstieg in Rosenheim brachten die Beamten die fünf Erwachsenen und sieben Minderjährigen, die zum Teil miteinander verwandt sein dürften, zunächst zur örtlichen Dienststelle. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden elf der Türken einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet. Ein 22-Jähriger soll in die Türkei zurückgewiesen werden.
Fahrkarten für die Zugreise von Bologna nach Hamburg führten fünf afghanische Staatsangehörige mit. Im Rahmen der grenzpolizeilichen Befragung erklärten sie, dass sie sich Schleusern anvertraut hätten, durch die ihr etappenweises Vorankommen in Richtung Bundesrepublik gegen Bezahlung organisiert worden wäre. Die für die Einreise oder den beabsichtigten Aufenthalt in Deutschland erforderlichen Papiere hatten die Afghanen nicht.
Auch sie wurden beim Zughalt in Rosenheim in Gewahrsam und anschließend zur Inspektion mitgenommen. Die Fahrkarten der fünf Migranten waren, wie sich herausstellte, alle offenkundig von Norddeutschland aus gebucht worden. Die Ermittler gehen bei dem Ticket-Beschaffer von einem weiteren Angehörigen einer Schleuserorganisation aus. Die Geschleusten wurden an eine Erstaufnahmeeinrichtung in München weitergeleitet.
Zwischen Donnerstag und Sonntag hat die Rosenheimer Bundespolizei insgesamt rund 50 illegale Einreiseversuche in Zügen, Bussen und Personenkraftwägen festgestellt und jeweils zur Anzeige gebracht. Die Migranten stammen überwiegend aus der Türkei, Afghanistan, Albanien oder der Ukraine. 20 Personen wurde die Einreise in die Bundesrepublik verweigert. In diesen Fällen mussten die Migranten die Rückreise nach Österreich antreten.