OBERPFALZ. Am Donnerstag, den 5. Mai 2022, fand der bundesweite Aktionstag ‚sicher.mobil.leben – Fahrtüchtigkeit im Blick‘ statt. Auch die Polizei Oberpfalz führte über 1600 Kontrollen durch und startete an diesem Tag Schwerpunktkontrollwochen.

Im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 ist die Fahrtüchtigkeit, insbesondere die Reduzierung von Alkohol- und Drogenunfällen, ein wichtiges Schwerpunktthema der Bayerischen Polizei. An der Verkehrssicherheitsaktion unter Federführung des bayerischen Innenministeriums beteiligten sich bundesweit der ADAC, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat, die Deutsche Verkehrswacht, der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, der Deutsche Brauerbund, die Bundesinnung der Hörgeräteakustiker sowie der Zentralverband der Augenoptiker.


Mit dem Titel  „sicher.mobil.leben – Fahrtüchtigkeit im Blick“ wurden bundesweit Kontrollen und Präventionsaktionen durchgeführt. Auch das Polizeipräsidium Oberpfalz kontrollierte am gestrigen Aktionstag (5. Mai 2022) mobil und stationär, um die erheblichen Risiken und Gefahren durch mangelnde Fahrtüchtigkeit zu reduzieren, Verkehrsteilnehmende auf dieses Thema aufmerksam zu machen und um eine nachhaltige Verhaltsänderung in Bezug auf die Fahrtüchtigkeit zu erreichen.

Ergebnis der Kontrollen

Im Ergebnis kontrollierten mehr als 230 Einsatzkräfte im gesamten Regierungsbezirk über 1600 Verkehrsteilnehmende, darunter Auto- und Radfahrende, E-Scooter-Fahrende sowie LKW- und Busfahrende. 51 Verkehrsverstöße wurden festgestellt, darunter elf wegen Alkohol oder Drogen. Entsprechend mussten Blutentnahmen oder beweissichere Atemalkoholfeststellungen durchgeführt werden. In 31 Fällen waren Fahrende abgelenkt, beispielsweise durch die Benutzung von Smartphones oder durch Kopfhörer. In vier Fällen lagen körperliche oder geistige Mängel vor, wie beispielsweise durch eine nicht getragene Sehhilfe.

Der Schwerpunkt der Aktion lag jedoch in der Vorbeugung, weshalb über 850 aufklärende Gespräche mit Verkehrsteilnehmenden geführt wurden. 16 Mal wurde eine weitere Fahrt untersagt und in einem Fall konnte sogar eine Abfahrt in nicht verkehrstüchtigem Zustand verhindert werden. Der ganzheitliche Ansatz der Kontrollen führte auch zum Vollzug von drei Haftbefehlen. Am Rande sei eine Präventionsveranstaltung der PI Regensburg Süd für Pedelec-Fahrende erwähnt, über die von dort aus gesondert berichtet wird.

Im gesamten Monat Mai werden die Schwerpunktkontrollen „Fahrtüchtigkeit“ fortgesetzt.

Situation in der Oberpfalz

Alkohol

Die Gesamtunfallzahl im Bereich der Alkoholunfälle stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 6,9 % auf 390 Fälle an. Dieser Anstieg wirkte sich ebenfalls auf die Personenschäden aus. Neben 258 verletzten Personen kamen auch fünf Menschen bei Alkoholunfällen ums Leben. Die alkoholisierten Verkehrsteilnehmer bei den Verkehrsunfällen waren überwiegend Pkw-Führer (67,7 %), der Anteil der Radfahrer liegt in der Oberpfalz bei 18,5 %.

Analog den gestiegenen Unfallzahlen war auch eine Zunahme bei den festgestellten folgenlosen Trunkenheitsfahrten zu verzeichnen. Hier fiel der Zuwachs mit 16,6 % jedoch deutlich größer aus.

Drogen

Unter dem Einfluss von sonstigen berauschenden Mitteln stehende Fahrzeugführer waren 2021 an 51 Verkehrsunfällen beteiligt. Insgesamt wurden bei diesen Unfällen 33 Personen verletzt (2020: 43), tödliche Folgen hatte im Jahr 2021 erneut keiner dieser Unfälle. Die Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss bei den Verkehrsunfällen waren ebenso überwiegend Pkw-Führer (64,7 %), gefolgt von den Radfahrern (15,7%).

Die Anzahl der festgestellten folgenlosen Drogenfahrten konnte um 10,1 % auf 1.242 Fälle gesteigert werden.

 

Tipps der Polizei Oberpfalz zur Fahrtüchtigkeit

  1. Don’t drink and drive! – Wer fährt, trinkt nicht – wer trinkt, fährt nicht!

Autofahrerinnen und Autofahrer müssen in kürzester Zeit zahlreiche Sinneseindrücke verarbeiten. Oftmals gilt es, im Bruchteil einer Sekunde zu reagieren. Für diese Höchstleistung heißt es: Nüchtern bleiben!

  1. Dein TRIP: OHNE DROGEN!

Bereits einmaliger Drogenkonsum hat Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und kann die Fahrfähigkeit negativ beeinflussen. Besonders stark wirkt sich Mischkonsum aus, d.h. die Kombination von verschiedenen Drogen oder die Mischung mit Alkohol.

  1. MACH MAL PAUSE – Ausgeschlafen ans Ziel!

Müdigkeit vermindert unsere Aufmerksamkeit und unsere Reaktionsbereitschaft im Verkehr ähnlich stark wie Alkohol: Nach 17 Stunden ohne Schlaf fahren wir, als hätten wir 0,5 Promille.

  1. BEHALTE DEN DURCHBLICK – SPITZ DIE OHREN!

Fehlende akustische oder visuelle Eindrücke und Ablenkung können lebensgefährlich werden, wenn man Fahrzeuge lenkt.

  1. E-Bike und Co. ERST AUSPROBIEREN – DANN FAHREN!

E-Bike und E-Roller haben keinen Airbag. Deshalb gilt für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer: Durch eigene Vernunft erhöhen Sie Ihre Sicherheit!

  1. VERKEHRSSICHERHEIT – ALLE HELFEN MIT!

Jeder trägt selbst Verantwortung für seine Verkehrstüchtigkeit. Eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr lebt von gegenseitiger Rücksichtnahme und dem Bewusstsein, dass jeder auf den anderen im Verkehr achtet.

(Bericht des Polizei Präsidiums Oberpfalz / Bild: Symbolbild)